Kommentar: Die USA sind tiefer gespalten als je zuvor

20.1.2017, 20:15 Uhr
Der mächtigste Mann der Welt betritt die Bühne: Donald Trump hat das Zepter übernommen.

© BRENDAN SMIALOWSKI, AFP Der mächtigste Mann der Welt betritt die Bühne: Donald Trump hat das Zepter übernommen.

Auf der Mall in Washington DC fanden sich nur knapp halb so viele Menschen zusammen, wie vor acht Jahren bei der Amtsübergabe an Barack Obama. Amerika ist am Tag eins der Trump Ära tiefer gespalten als jemals zuvor.


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Der 70-jährige Milliardär erklärte in seiner Rede zwar, er wolle der Präsident aller Amerikaner sein, doch streckte er symbolisch keine Hand an seine politischen Gegner aus. Ganz unüblich zu seinen Vorgängern sprach er weder Worte des Respekts an seine unterlegene Kontrahentin Hillary Clinton aus, noch beschwor er die Einheit im politischen Washington, um gemeinsam aus der nationalen Krise nach dieser Wahl zu kommen.

Trump zeichnete ein düsteres Bild der USA und beschuldigte beide Parteien und gleich mehrere anwesende Präsidenten versagt zu haben. Mit seiner Wahl, so Trump, werde endlich wieder das Volk das Sagen in Washington DC haben. Obwohl die Rede abgelesen, damit vorbereitet war, wurde deutlich, dass Donald Trump als Präsident da weitermachen wird, wo er als Wahlkämpfer und als "President-elect" aufgehört hat.


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Trump will nun schnell daran gehen, seine Wahlversprechen zu erfüllen und die verheißen nichts gutes. Washington ist noch immer weitgehend in einer Schockstarre. Kaum jemand in seiner Partei und schon gar nicht bei den Demokraten ist dem neuen "Big Man" im Weißen Haus gewachsen. Der weiß genau, wie er zu regieren hat.

Nur wenige Minuten nachdem Donald Trump zum 45. Präsidenten eingeschworen wurde, twitterte er erneut an seine Gefolgschaft. Die sind sein Fokus, ein kleiner Teil der amerikanischen Gesellschaft. Wer wahrlich glaubte, Donald Trump werde mit dem Amtseid präsidialer, der sah sich endgültig enttäuscht. 

 

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