Nach Asyl-Skandal: Flüchtlingsamt prüft zehn Außenstellen

20.5.2018, 09:38 Uhr
Nach dem Bremer Flüchtlingsskandal sollen nun zehn weitere Außenstellen nach Unregelmäßigkeiten bei Asylbescheiden geprüft werden.

© Daniel Karmann/dpa Nach dem Bremer Flüchtlingsskandal sollen nun zehn weitere Außenstellen nach Unregelmäßigkeiten bei Asylbescheiden geprüft werden.

Nach den Unregelmäßigkeiten bei Asylbescheiden in Bremen überprüft das Bundesflüchtlingsamt zehn weitere Außenstellen. Dort sind jeweils Abweichungen von den durchschnittlichen Schutzquoten um zehn Prozentpunkte aufgefallen, und zwar nach oben ebenso wie nach unten, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mitteilte. Nun würden in repräsentativen Stichproben insgesamt 8500 Fälle aus dem Jahr 2017 überprüft.

Darüber hinaus geht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) demnach Unklarheiten bei Asylbescheiden in seiner Außenstelle im rheinland-pfälzischen Bingen nach. Dort hat ein Mitarbeiter am 6. Februar die Nürnberger Zentrale um eine Überprüfung von Verfahren gebeten.

Keine Hinweise auf weitere Überprüfungen

"Hintergrund des Hinweises sind fachlich divergierende Einschätzungen über asylverfahrensrechtliche Bewertungen zwischen den Mitarbeitern in der Außenstelle", erklärte die Ministeriumssprecherin. Dem Ressort von Minister Horst Seehofer (CSU) lägen nach aktuellem Erkenntnisstand keine Hinweise auf weitere Überprüfungen etwa in Gießen und Karlsruhe vor, über die die Augsburger Allgemeine berichtet hatte.

Unterdessen hat Seehofer die Stelle des Leiters der Abteilung Migration in seinem Ministerium am 2. Mai neu besetzt. Darüber hatte zuerst die Bild am Sonntag berichtet. "Dies erfolgte im Rahmen einer organisatorischen und personellen Neuausrichtung des Hauses und stand in keiner Weise im Zusammenhang mit den Vorfällen im Bamf", erklärte die Ministeriumssprecherin dazu.

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