Nach Brexit: Nürnberger Briten wollen deutsche Pässe

Nürnberg/London - Nach dem Brexit-Referendum für einen EU-Austritt steigt auch in Nürnberg das Interesse von Briten an einer deutschen Staatsbürgerschaft.

Seit der Abstimmung habe die Zahl entsprechender Anfragen massiv zugenommen, sagte Olaf Kuch, der Leiter des Einwohneramtes, der NZ. Im Moment berate seine Behörde 10 bis 15 britische Bürger pro Woche, die sich für eine Einbürgerung interessieren. Dies sei in den vergangenen Jahren eine Seltenheit gewesen, so Kuch. Gemäß Statistik-Amt lebten in Nürnberg zum Jahreswechsel 783 Briten; ihre Zahl steigt seit Jahren stetig. Im Jahr 2015 ließ sich aber nur ein einziger einbürgern.

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Eine ähnliche Entwicklung beobachten auch Behörden in vielen anderen deutschen Städten. Das Kreisverwaltungsreferat München etwa verzeichnet derzeit 20 Anfragen täglich. Solange Großbritannien den Austritt aus der EU noch nicht vollzogen hat, können Briten als Noch-EU-Bürger eine doppelte Staatsbürgerschaft annehmen. "Sie bleiben Briten, und mit der deutschen Staatsbürgerschaft können sie dann weiterhin EU-Bürger bleiben", erläutert Kuch. Damit sicherten sich diese Menschen etwa die Freizügigkeit von Arbeitnehmern beim Arbeiten und Wohnen.

Für eine Einbürgerung muss man 255 Euro Gebühren entrichten. Ob die vielen Interessenten nun auch tatsächlich die deutschen Papiere beantragen, werde sich erst in den kommenden Monaten zeigen, so Kuch.

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