Plötzlich Partner: Warum die Doppelspitze gefährlich ist

4.12.2017, 11:25 Uhr
Plötzlich Partner: Warum die Doppelspitze gefährlich ist

© dpa / Peter Kneffel

Söder in München, Seehofer in Berlin: Man kann sich schon ausmalen, wie harmonisch diese Partnerschaft ausfallen wird. Horst Seehofer räumt das Amt des Ministerpräsidenten schließlich nicht freiwillig, er wird herausgedrängt. Gleichzeitig bleibt er vorerst CSU-Parteichef und wird wohl als Bundesminister nach Berlin ziehen, wenn eine neue Bundesregierung steht. Seehofer hat Söder zwar eine gute Zusammenarbeit versprochen. Aber wer einigermaßen realistisch ist, wird es kaum für möglich halten, dass die beiden nach Jahren der Rivalität und offenen Feindschaft plötzlich als Team auftreten. Eher wird Seehofer seinem Nachfolger in München lächelnd ein paar Knüppel zwischen die Beine werfen.

Es liegt dann vor allem an Markus Söder, die alte Feindschaft nicht eskalieren zu lassen. Auch wenn es vermutlich sehr attraktiv erscheint, den schwächelnden Seehofer ab und zu auflaufen zu lassen, um ihm zu zeigen, wer das Sagen hat. Denn wenn Söder es nicht schafft, seine Partei endlich wieder zu einen, wird das nächste Wahlergebnis noch katastrophaler ausfallen. Und auch sein eigener Stuhl wird schnell wackeln.

Auch für Söder steht also viel auf dem Spiel. In letzter Zeit hat er sich schon mal staatsmännisch gegeben. Bald wird sich zeigen, ob er es tatsächlich sein kann.

Verwandte Themen


4 Kommentare