Rüstungsexporte: Die USA gießen Öl in die Flammen
11.3.2019, 16:53 UhrWer sich diese Zahlen zu Gemüte führt, muss kein Genie sein, um Zusammenhänge zu erfassen. Die Staaten des explosiven Nahen und Mittleren Ostens haben zwischen 2014 und 2018 um 87 Prozent mehr Rüstungsgüter importiert als in den fünf Jahren zuvor. 87 Prozent mehr in einer Weltregion, die schon zuvor stärker aufgerüstet war als irgendeine andere. Zum allergrößten Teil kamen die Waffen aus den USA, die 52 Prozent ihrer Militärexporte ausgerechnet dorthin lieferten, wo es ohnehin lichterloh brennt. Man muss diese Zusammenhänge gar nicht moralisch bewerten - was natürlich jeder tun kann.
Noch mehr Gewalt, statt Besserung
Aber auch so lässt sich feststellen: Diese Waffenlieferungen haben in gar keiner Weise beigetragen, Konflikte zu schlichten. Im Gegenteil, dieses Mehr an Kampfflugzeugen, Raketen, Marschflugkörpern, Panzern, Granaten und Ähnlichem hat unzählige Tote, Verwundete und Flüchtlinge produziert.
Die USA haben mit ihren Waffen nicht Demokratie exportiert (übrigens auch früher nicht unter Präsident Obama), sondern zusätzlich Öl in ein loderndes Feuer geschüttet. Die Waffen werden an die Saudis geliefert und an Katar, deren Regierungen sich spinnefeind sind. So wie früher der Irak und der Iran aufgerüstet wurden, die dann einen bestialischen Krieg austrugen. Ja, die exportierten Waffen werden auch eingesetzt.
Denen, die auch bei uns die russische oder chinesische Gefahr beschwören, auf die wir mit höheren Rüstungsetats antworten müssen, sei ebenfalls ein Blick auf die Zahlen empfohlen. Allein Frankreich und Deutschland (Platz drei und vier bei den Waffenexporten) geben mehr für Rüstung aus als Russland, vom Rest der Nato oder den USA ganz zu schweigen. Noch Fragen?
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