Sämtliche "Monstertrassen" in Bayern laut Seehofer vom Tisch

2.7.2015, 17:47 Uhr
Monstertrasse durch Bayern: Laut Horst Seehofer ist das kein Thema mehr.

© dpa Monstertrasse durch Bayern: Laut Horst Seehofer ist das kein Thema mehr.

Zur Einigung beim umstrittenen Bau neuer Nord-Süd-Stromleitungen sagte Seehofer am Donnerstag in Berlin mit Blick auf sein Bundesland: "Da kann ich sagen, dass sämtliche Monstertrassen vom Tisch sind. Das ist ein Riesenerfolg."

Durch den Vorrang von Erdkabeln und die Nutzung bestehender Trassen bei den neuen Stromleitungen würden Mensch und Natur geschont. "Das ist ein Riesenfortschritt, auch was die Akzeptanz in der Bevölkerung angeht", meinte Seehofer. Die politischen Ziele der Parteichefs bei den Netzen seien "keine weiße Salbe", sondern würden der Bundesnetzagentur klare juristische Vorgaben machen. Der Südost-Link ende nicht mehr in Gundremmingen, sondern im Raum Landshut.

Am Mittwoch hatten sich in Altdorf Politiker und Bürger zu einem Krisengespräch getroffen. Mit Trillerpfeifen, Ratschen und Trommeln machten Stromtrassengegner aus der ganzen Region gestern in Altdorf ihrem Ärger Luft.

Irsching bleibt in Betrieb

Sehr erfreulich sei, dass das modernste Gaskraftwerk der Welt in Irsching auch nach dem Frühjahr 2016 in Betrieb bleiben werde. Zusätzlich würden ab 2021 zwei neue Reservekraftwerke in Bayern betrieben. Dabei ist je eine Gasturbine mit einer Leistung von 600 Megawatt in Leipheim und in Heimingen geplant.

Im Streit um die Zwischenlagerung von 26 Atommüll-Castoren pocht Seehofer auf neue Gespräche der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Ihm gehe es nicht um Blockade oder ein Schwarze-Peter-Spiel. Die Bayern wollen Atommüll aus dem Forschungsreaktor Garching im nordrhein-westfälischen Ahaus zwischenlagern. Das löste bei anderen Ländern Proteste aus. Die Bundesregierung will aufbereiteten deutschen Atommüll aus Frankreich und England zurückbringen und auf vier Bundesländer verteilen.

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