Voting: Wer soll nächster Bundespräsident werden?

7.6.2016, 14:32 Uhr
Der grüne Ministerpräsident und triumphale Wahlsieger aus Baden-Württemberg ist nicht nur in seiner Heimat populär. Sein landesväterlicher Habitus könnte auch für die Rolle des Bundespräsidenten passen. Wenn sich Union und SPD nicht einigen können, wäre er ein Kompromiss.
 Chancen: Eher gering.
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Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Der grüne Ministerpräsident und triumphale Wahlsieger aus Baden-Württemberg ist nicht nur in seiner Heimat populär. Sein landesväterlicher Habitus könnte auch für die Rolle des Bundespräsidenten passen. Wenn sich Union und SPD nicht einigen können, wäre er ein Kompromiss.
Chancen: Eher gering.


Wen wünschen Sie sich als neuen Bundespräsidenten? Hier können Sie die Kandidaten bewerten! 1 bedeutet "auf gar keinen Fall", 10 heißt "es gibt keinen Besseren". © dpa

Der Präsident des Verfassungsgerichts war schon 2012 Merkels Favorit. Damals lehnte er das schwarz-gelbe Angebot ab - mit Hinweis auf sein erst vor zwei Jahren angetretenes Amt in Karlsruhe. Dorthin kam er mit SPD-Ticket. Ob Voßkuhle trotz Merkels Sympathie der Union zu vermitteln wäre, ist offen.
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Präsident des Verfassungsgerichts Andreas Voßkuhle

Der Präsident des Verfassungsgerichts war schon 2012 Merkels Favorit. Damals lehnte er das schwarz-gelbe Angebot ab - mit Hinweis auf sein erst vor zwei Jahren angetretenes Amt in Karlsruhe. Dorthin kam er mit SPD-Ticket. Ob Voßkuhle trotz Merkels Sympathie der Union zu vermitteln wäre, ist offen.
Chancen: Eher gut.

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Der erfahrenste Mann in Merkels-Kabinett könnte den Job, da sind sich (fast) alle einig. Aber würde er überhaupt wollen? Vor zwölf Jahren verhinderte Merkel den Aufstieg des Rivalen ins höchste Staatsamt. Schäuble macht derzeit den Eindruck, dass er sich als Finanzminister pudelwohl fühlt. Er will gestalten und genießt die Rolle des in der Unionsfraktion hofierten «Nebenkanzlers». Schäuble ist Politprofi, polarisiert jedoch stark, auch in Europa.
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Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU)

Der erfahrenste Mann in Merkels-Kabinett könnte den Job, da sind sich (fast) alle einig. Aber würde er überhaupt wollen? Vor zwölf Jahren verhinderte Merkel den Aufstieg des Rivalen ins höchste Staatsamt. Schäuble macht derzeit den Eindruck, dass er sich als Finanzminister pudelwohl fühlt. Er will gestalten und genießt die Rolle des in der Unionsfraktion hofierten «Nebenkanzlers». Schäuble ist Politprofi, polarisiert jedoch stark, auch in Europa.
Chancen: Eher gering.


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Der Name des in Siegen geborenen deutsch-iranischen Schriftstellers kursiert schon länger in der SPD. Der Islamexperte wurde mit Preisen überhäuft. Im Bundestag hielt er eine bemerkenswerte Rede zum Thema 65 Jahre Grundgesetz. In Zeiten von Flüchtlingskrise und Hetze vom rechten Rand wäre Kermani eine starke Botschaft. Im rot-rot-grünen Lager hätte er zwar Sympathien, als Seiteneinsteiger dürfte er aber kaum infrage kommen.
 
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Schriftsteller Navid Kermani

Der Name des in Siegen geborenen deutsch-iranischen Schriftstellers kursiert schon länger in der SPD. Der Islamexperte wurde mit Preisen überhäuft. Im Bundestag hielt er eine bemerkenswerte Rede zum Thema 65 Jahre Grundgesetz. In Zeiten von Flüchtlingskrise und Hetze vom rechten Rand wäre Kermani eine starke Botschaft. Im rot-rot-grünen Lager hätte er zwar Sympathien, als Seiteneinsteiger dürfte er aber kaum infrage kommen.
Chancen: Gering.


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Ihr Name fällt immer, wenn es um Spitzenämter geht, auch als künftige Kanzlerin ist die CDU-Frau im Gespräch. Schon 2010 war die heutige Verteidigungsministerin als mögliche Kandidatin für das Präsidenten-Amt im Gespräch. Hängen blieb das Bild, wie sie vielsagend und grinsend mit der Hand ihren Mund zuhielt - das wurde ihr negativ ausgelegt nach dem Motto, da freue sich eine zu früh. Von der Leyen ist in der CDU unverändert umstritten, mit ihrem Machtinstinkt und ihrer medialen Präsenz können es aber nur wenige aufnehmen.
 Chancen: Eher gut.
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Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU)

Ihr Name fällt immer, wenn es um Spitzenämter geht, auch als künftige Kanzlerin ist die CDU-Frau im Gespräch. Schon 2010 war die heutige Verteidigungsministerin als mögliche Kandidatin für das Präsidenten-Amt im Gespräch. Hängen blieb das Bild, wie sie vielsagend und grinsend mit der Hand ihren Mund zuhielt - das wurde ihr negativ ausgelegt nach dem Motto, da freue sich eine zu früh. Von der Leyen ist in der CDU unverändert umstritten, mit ihrem Machtinstinkt und ihrer medialen Präsenz können es aber nur wenige aufnehmen.
Chancen: Eher gut.


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Der Präsident des Europaparlaments wird immer wieder genannt, wenn die SPD nach Kandidaten für Spitzenämter sucht. Doch abgesehen von der Schwierigkeit, eine Mehrheit zu finden: Merkel gilt nicht als Schulz-Fan. Warum sollte sie im Wahljahr den früheren Buchhändler ohne Not nach Bellevue lassen?
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Präsident des Europaparlaments Martin Schulz (SPD)

Der Präsident des Europaparlaments wird immer wieder genannt, wenn die SPD nach Kandidaten für Spitzenämter sucht. Doch abgesehen von der Schwierigkeit, eine Mehrheit zu finden: Merkel gilt nicht als Schulz-Fan. Warum sollte sie im Wahljahr den früheren Buchhändler ohne Not nach Bellevue lassen?
Chancen: Eher gering.


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Die Chefin der CSU-Landesgruppe gilt als kompetent und integer. Ihre Kandidatur wäre ein Versöhnungsangebot Merkels an die CSU. Allerdings hat die bodenständige und pragmatische Ex-Bauministerin aus Straubing gerade erst erklärt, bei der nächsten Wahl nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren. Sie will ihren Platz im Parlament für Jüngere freimachen.
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CSU-Landesgruppenvorsitzende im Bundestag Gerda Hasselfeldt

Die Chefin der CSU-Landesgruppe gilt als kompetent und integer. Ihre Kandidatur wäre ein Versöhnungsangebot Merkels an die CSU. Allerdings hat die bodenständige und pragmatische Ex-Bauministerin aus Straubing gerade erst erklärt, bei der nächsten Wahl nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren. Sie will ihren Platz im Parlament für Jüngere freimachen.
Chancen: Eher gering.


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Die Soziologin und Bildungsforscherin gilt in der SPD als intellektuelle Vorzeigefrau. Sie sitzt in vielen Topgremien und bekam 2013 von Gauck das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse überreicht. In der großen Politik ist sie aber nicht wirklich vernetzt.
 
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Soziologin Jutta Allmendinger

Die Soziologin und Bildungsforscherin gilt in der SPD als intellektuelle Vorzeigefrau. Sie sitzt in vielen Topgremien und bekam 2013 von Gauck das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse überreicht. In der großen Politik ist sie aber nicht wirklich vernetzt.
Chancen: Eher gering.


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Beinahe so etwas wie der natürliche Kandidat für das höchste Amt im Staate. Beliebt bei den Bürgern, angesehen über Parteigrenzen hinweg, diplomatisch erfahren. Merkel käme aber in der Union in arge Erklärungsnöte, wenn sie der SPD den Bundespräsidentenposten zugestehen würde. Offen ist, was Steinmeier selbst denkt. Als rot-rot-grüner Kandidat schwierig, weil die Linke den klugen Kopf hinter Gerhard Schröders Agenda-2010-Reformen kaum unterstützen kann. Würde die SPD aber alles auf die Karte Steinmeier setzen, könnte er in einem dritten Wahlgang vielleicht doch durchkommen.
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Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD)

Beinahe so etwas wie der natürliche Kandidat für das höchste Amt im Staate. Beliebt bei den Bürgern, angesehen über Parteigrenzen hinweg, diplomatisch erfahren. Merkel käme aber in der Union in arge Erklärungsnöte, wenn sie der SPD den Bundespräsidentenposten zugestehen würde. Offen ist, was Steinmeier selbst denkt. Als rot-rot-grüner Kandidat schwierig, weil die Linke den klugen Kopf hinter Gerhard Schröders Agenda-2010-Reformen kaum unterstützen kann. Würde die SPD aber alles auf die Karte Steinmeier setzen, könnte er in einem dritten Wahlgang vielleicht doch durchkommen.
Chancen: Eher gut.


Wen wünschen Sie sich als neuen Bundespräsidenten? Hier können Sie die Kandidaten bewerten! 1 bedeutet "auf gar keinen Fall", 10 heißt "es gibt keinen Besseren". © Jan-Philipp Strobel/Archiv (dpa)

Früher eher dem rechten Flügel der CDU zugeordnet, führt der Parteivize seit 2014 relativ geräuschlos und erfolgreich die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen. Bouffier wäre ein starkes Signal für Schwarz-Grün auch im Bund. Auch wenn progressive Leute bei Union und Grünen das cool fänden, dürfte Merkel so eine Festlegung vor der Bundestagswahl scheuen.
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Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)

Früher eher dem rechten Flügel der CDU zugeordnet, führt der Parteivize seit 2014 relativ geräuschlos und erfolgreich die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen. Bouffier wäre ein starkes Signal für Schwarz-Grün auch im Bund. Auch wenn progressive Leute bei Union und Grünen das cool fänden, dürfte Merkel so eine Festlegung vor der Bundestagswahl scheuen.
Chancen: Eher gering.


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Die CDU-Ministerpräsidentin aus dem Saarland genießt Ansehen auch bei der SPD und den Grünen. Sie ist linker und jünger als andere CDU-Kandidaten, und sie ist eine Frau. In der Union wird sie ebenfalls für höhere Weihen gehandelt. AKK, so ihr Kürzel, ist bundesweit aber wenig profiliert. 
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Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)

Die CDU-Ministerpräsidentin aus dem Saarland genießt Ansehen auch bei der SPD und den Grünen. Sie ist linker und jünger als andere CDU-Kandidaten, und sie ist eine Frau. In der Union wird sie ebenfalls für höhere Weihen gehandelt. AKK, so ihr Kürzel, ist bundesweit aber wenig profiliert.
Chancen: Eher gering.


Wen wünschen Sie sich als neuen Bundespräsidenten? Hier können Sie die Kandidaten bewerten! 1 bedeutet "auf gar keinen Fall", 10 heißt "es gibt keine Bessere". © dpa

Seit elf Jahren ist der CDU-Mann aus dem Pott Präsident des Bundestages, der Umzug ins Schloss Bellevue wäre ein naheliegender Karriereschritt für den gebürtigen Bochumer. Lammert gilt als wortmächtig und intellektuell gewandt, was er andere auch gerne spüren lässt. Auch bei den Grünen genießt er Sympathien. In der SPD ist er nicht unumstritten. Wer früh als Favorit gehandelt wird, hat es später oft schwerer. Wenn Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel aber ernst macht und einen Unionskandidaten im dritten Wahlgang durchboxen will, könnte das Lammert sein.
 Chancen: Gut. Wen wünschen Sie sich als neuen Bundespräsidenten? Hier können Sie die Kandidaten bewerten! 1 bedeutet "auf gar keinen Fall", 10 heißt "es gibt keinen Besseren".
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Norbert Lammert (CDU)

Seit elf Jahren ist der CDU-Mann aus dem Pott Präsident des Bundestages, der Umzug ins Schloss Bellevue wäre ein naheliegender Karriereschritt für den gebürtigen Bochumer. Lammert gilt als wortmächtig und intellektuell gewandt, was er andere auch gerne spüren lässt. Auch bei den Grünen genießt er Sympathien. In der SPD ist er nicht unumstritten. Wer früh als Favorit gehandelt wird, hat es später oft schwerer. Wenn Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel aber ernst macht und einen Unionskandidaten im dritten Wahlgang durchboxen will, könnte das Lammert sein.
Chancen: Gut.


Wen wünschen Sie sich als neuen Bundespräsidenten? Hier können Sie die Kandidaten bewerten! 1 bedeutet "auf gar keinen Fall", 10 heißt "es gibt keinen Besseren". © Bernd von Jutrczenka/Archiv (dpa)

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