Als der Main-Donau-Kanal beinahe unter die Erde wanderte

2.6.2017, 05:55 Uhr
Diese Baureste bei Pyras im Landkreis Roth zeugen von den frühen Plänen für den Main-Donau-Kanal. Bei einer Trassenführung zwischen Pyras und dem Nachbarort Mindorf hätte der Kanal mit diesem Bauwerk über den Minbach geführt werden sollen.

© privat Diese Baureste bei Pyras im Landkreis Roth zeugen von den frühen Plänen für den Main-Donau-Kanal. Bei einer Trassenführung zwischen Pyras und dem Nachbarort Mindorf hätte der Kanal mit diesem Bauwerk über den Minbach geführt werden sollen.

So war etwa ein knapp fünf Kilometer langer Tunnel zwischen Untereggersberg und Riedenburg zur Abkürzung der dortigen Altmühlschleife war im Gespräch.

Abkürzen wollte man auch die Mainschleife. Eine Trassenvariante hätte bei Wertheim abgezweigt und südlich an Ochsenfurt vorbei nach Westen bis zur Regnitz bei Erlangen geführt (Roßbrunner Linie). Eine zweite Routenführung wäre bei Kitzingen in Richtung Erlangen abgebogen. Diese Linie 2 setzte sich aber ebenfalls nicht durch. Keine Chance hatte auch der Vorschlag, ab Gemünden ostwärts eine Querverbindung zu schaffen, die dann etwa auf halber Strecke zwischen Schweinfurt und Bamberg wieder auf den Main getroffen wäre (Wern-Linie).

Als Alternative zur letztlich realisierten Beilngrieser Trasse kam ab etwa 1905 die sogenannte Stepperger Linie in die Diskussion. Eine große Rolle spielte in den Planungen der 1930er-Jahre die sogenannte Mindorfer Linie: Statt östlich wie im heutigen Verlauf sollte die Wasserstraße westlich von Hilpoltstein vorbeigeführt werden und mit der Scheitelhaltung weiter südlich die Europäische Hauptwasserscheide überqueren. Bei Pyras im Landkreis Roth zeugen noch heute einige Baureste in der Landschaft vom gescheiterten Kanalbauversuch. Jahrzehnte später wurde die Wasserrinne einige Kilometer weiter nordöstlich ins Gelände gegraben.

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