Bambergs Bischof Schick beschimpft: Hetzer vor Gericht

21.1.2018, 19:29 Uhr
Bambergs Bischof Schick beschimpft: Hetzer vor Gericht

© dpa

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der Mann über Schick geschrieben: "Stell Dir vor, dieser Heini wird im Gottesdienst geköpft und niemand schaut hin." Die Justiz wertet das als Beleidigung.

Im Herbst 2016 hatte es eine Welle hasserfüllter Kommentare bis hin zu Morddrohungen gegen Schick gegeben. Ausgelöst wurden die Beschimpfungen durch einen Eintrag auf der Facebook-Seite der AfD Ende Oktober 2016. Es war ein Foto des katholischen Kirchenmanns in Kombination mit dem verkürzt wiedergegebenen Zitat "Kirche: Muslimischer Bundespräsident denkbar" zu sehen.

Weitere Verfahren gegen Kommentar-Schreiber

Konkret hatte Erzbischof Schick während eines NN-Talks in Nürnberg auf die Frage, ob er sich ein muslimisches Staatsoberhaupt vorstellen könne, geantwortet, dass er dafür gegenwärtig keine gesellschaftliche Mehrheit sehe.

Auf die Nachfrage, ob er dies denn grundsätzlich für möglich halte, sagte Schick, dass ein möglicher muslimischer Kandidat von den Parteien nominiert und von der Bundesversammlung gewählt werden müsste. Wenn dies geschehen sollte, werde die Kirche diese demokratische Entscheidung akzeptieren. Alles andere entspräche nicht dem Grundgesetz.

In einem weiteren Verfahren gegen einen Kommentar-Schreiber bei Facebook ist ein Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Bamberg inzwischen rechtskräftig, wie ein Sprecher der Anklagebehörde sagte. Der Mann hatte geschrieben: "Dieses ganze Politiker- und Pfaffengesindel sind korrupte Verbrecher und gehören liquidiert." Er musste eine Geldstrafe von 4000 Euro zahlen