Eklat um Sandkerwa: Fraktionschef Müller lässt Amt ruhen

23.5.2017, 15:28 Uhr
Ob die Sandkerwa heuter stattfinden wird, ist noch ungewiss.

© Markus Raupach Ob die Sandkerwa heuter stattfinden wird, ist noch ungewiss.

Gleichzeitig bat Müller alle Kerwa-Besucher, die sich durch seinen Meinungsbeitrag diffamiert fühlten, "ehrlich und aufrichtig" um Verzeihung. Außerdem entschuldigte sich der 73-Jährige bei allen CSU-Mitgliedern, die für seine unglückliche Wortwahl den Kopf hätten hinhalten müssen.

Der Fraktionschef hatte laut Medienberichten gesagt: "Die Sandkerwa ist eine Belustigung für das Prekariat. Niedere Schichten kommen zusammen, um sich zu besaufen". Die beiden Sätze hatten in Bamberg wie auch in sozialen Netzwerken hohe Wellen geschlagen. Müller gab sich nach dem unerwarteten Echo zerknirscht: "In meiner über 30-jährigen politischen Tätigkeit ist mir noch nie ein derart gravierender Fehler unterlaufen".

CSU-Ortsverbände in Bamberg hatten sich da schon vom Fraktionsvorsitzenden distanziert, die Junge Union forderte, Müller müsse von seinen Ämtern zurücktreten. Der CSU-Kreisvorsitzende, Bürgermeister Christian Lange, sprach von einem "gravierenden Missgriff".

Die Sandkerwa lockt jedes Jahr im August Hunderttausende Besucher in die Stadt. In diesem Jahr steht die traditionsreiche Veranstaltung auf der Kippe, weil dem Veranstalter die finanziellen Risiken und die Sicherheitsauflagen zu hoch erschienen. Die Stadt ist derzeit fieberhaft um eine Rettung der Sandkerwa bemüht.

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