Neuer Fall am Klinikum: "Etwas in Getränk gemischt"

Bamberg - Das Klinikum Bamberg ist seit Monaten in der Kritik: Der frührere Chefarzt der Gefäßchirurgie hatte angeblich 13 Frauen betäubt und sexuell missbraucht. Jetzt kam ein neuer Fall ans Licht, wonach eine Mitarbeiterin ihre Vorgesetzte informierte, dass ihr eine betäubende Substanz ins Getränk gemischt worden war. Die Mitarbeiterin wandte sich an die Kriminalpolizei.

Gegen eine Mitarbeiterin werde nun wegen Verdachts auf gefährliche Körperverletzung ermittelt, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken am Dienstag sagte. Die Zeitung "Fränkischer Tag" (Dienstag) hatte berichtet, ein sexueller Hintergrund könne derzeit ausgeschlossen werden. Möglicherweise handele es sich aber um massives Mobbing. Auch einer anderen Kollegin soll die Frau etwas ins Getränk gemischt haben.

Keine Patienten betroffen

Die Polizei teilte mit, über Gründe könne man noch keine Angaben machen, man ermittele noch wegen eines Motivs. Auch um welches Mittel es sich genau gehandelt habe, wisse man noch nicht. "Es waren aber keine Patienten betroffen", betonte die Sprecherin.

Eine Sprecherin des Krankenhauses sagte, die Klinik habe einer möglicherweise betroffenen Mitarbeiterin geraten, Anzeige zu erstatten. Sie habe den Verdacht geäußert, jemand habe ihr etwas ins Getränk gemischt. Auch das Klinikum selbst wandte sich mit einer Anzeige an die Kripo.

Im vergangenen Sommer hatte ein Skandal um einen inzwischen entlassenen Chefarzt das Krankenhaus erschüttert. Er soll junge Frauen betäubt und sich an ihnen vergangen haben. Der Prozess läuft derzeit vor dem Landgericht Bamberg.

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Bamberg

20.8.2014, 16:00 Uhr

Missbrauchsskandal am Klinikum Bamberg: Arzt in U-Haft