Erlangen: In großen Schritten zum Siemens-Campus

19.5.2015, 15:03 Uhr
Erlangen: In großen Schritten zum Siemens-Campus

© Computergrafik: KSP Jürgen Engel Architekten GmbH (Frankfurt)

Noch bevor die Räte-Runde einstimmig für die Konzern-Pläne votierte, erläuterte Siemens-Mann Thomas Braun den derzeitigen Planungsstand der Dinge. Dabei kamen überarbeitete und veränderte Details wie auch kleinere Abweichungen von den anfänglichen Plänen zur Sprache.

Grundlage für das ganze Vorhaben bildet natürlich nach wie vor der Masterplan, der seit Februar in enger Zusammenarbeit zwischen dem Architekturbüro KSP Jürgen Engel Architekten, dem städtischen Baureferat und weiteren Planern entwickelt worden ist. Dieser Masterplan konkretisiert den im Januar von einer Jury ausgewählten Siegerentwurf für die künftige Gestaltung des Siemens-Campus. Er umfasst sieben Module, die nacheinander entwickelt werden. Jene Pläne wurden auch unlängst in einer öffentlichen Veranstaltung in der Ladeshalle vorgestellt und den rund 400 Zuhörern näher erläutert – die EN berichteten.

Auf dem Siemens-Forschungsgelände im Stadtsüden, das bislang für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war, sollen in einem urbanen Umfeld hochmoderne Büro-, Forschungs- und Laborarbeitsplätze sowie in späteren Bebauungsschritten auch ein neues Wohnquartier entstehen. Geplant sind überdies attraktiv gestaltete Grün- und Freibereiche, Nahversorgungseinrichtungen und nicht zuletzt allerlei Gastgewerbe.

In den ersten beiden Bauabschnitten sollen unterschiedlich große Büro-gebäude mit einem so markanten wie unübersehbaren Hochhaus errichtet werden. Anvisiert wird zudem, einen Großteil des alten Immobilienbestands schrittweise zu ersetzen und die notwendige Infrastruktur zu schaffen. Die in der bayerischen Denkmalliste eingetragenen Einzeldenkmäler des Architekten Hans Maurer (Hochhausbau mit Plasma-Physikgebäude und vorgelagertem Kühlteich) bleiben allerdings erhalten. Thomas Braun zeigte sich von den Plänen sehr überzeugt: „Der Entwurf hat hohe Qualitäten“, resümierte er.

Der Vorplatz an der S-Bahn-Station im Westen des Baugebiets soll den Plänen nach zu einem prägnanten Campuszugang gestaltet werden. Daran schließt sich bis hin zur Brucker Lache eine Grünachse für Fußgänger und Radfahrer an. Aus der Ausschussrunde kam der Vorschlag, den S-Bahn-Stopp dann gleich „Siemens-Campus“ zu nennen. Womöglich lässt sich die Bahn für dieses Anliegen ja erwärmen, hieß es.

Zusätzlicher Verkehr

Natürlich blieben Fragen nach dem zusätzlichen Verkehr, den so ein „neuer Stadtteil“ mit sich bringt, nicht aus. Doch da zeigte sich Thomas Braun durchaus zuversichtlich. „Der Verkehr lässt sich sehr gut abwickeln“. Die Aufstellungsbeschlüsse sind ein erster zentraler Schritt auf dem Weg zu den Bebauungsplänen. Für den 23. Oktober ist der erste Spatenstich das neue Ausbildungszentrum anberaumt. Schon ein Jahr darauf im Oktober 2016 soll schließlich der erste Spatenstich für den gesamten „Campus“ erfolgen.

Tempo ist Trumpf. Aber: Die Öffentlichkeit soll bei dem Siemens-Großprojekt nicht außen vor bleiben und künftig über den gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen hinaus mit „Stadtspaziergängen“ und Info-Veranstaltungen in die weiteren Planungsschritte eingebunden werden, wie Thomas Braun versicherte.

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