G9 würde in Erlangen kaum zu Raumproblemen führen

23.2.2017, 17:00 Uhr
G9 würde in Erlangen kaum zu Raumproblemen führen

© Bernd Böhner

Beim Thema G9 bleibt Dieter Rossmeissl gänzlich unaufgeregt. Der Erlanger Bildungsreferent ist ein Verfechter des neunstufigen Gymnasiums. Er hält es pädagogisch für sinnvoller als das G8 – und das nicht erst seit heute. In den letzten Wochen seiner Amtszeit kann er sich nun also noch ganz offiziell freuen, dass nun das G9 wieder im Gespräch ist.

Sollte es wiedereingeführt werden, würde der zusätzliche Raumbedarf in Erlangen auch nicht, anders als etwa in der Landeshauptstadt, Probleme für die Kommune mit sich bringen. "Wir würden nicht in eine Katastrophe hineinsteuern", bringt Rossmeissl die Sachlage etwas überspitzt auf den Punkt.

Konkret kann er auf den Schüler-Rückgang hinweisen, der seit einigen Jahren an den Erlanger Gymnasien verzeichnet wird, und auf die Prognosen bis zum Schuljahr 2031/32. Ein Beispiel: Am Albert-Schweitzer-Gymnasium waren im Jahr 2010 noch 1240 Schüler, in diesem Schuljahr sind es 997. Für das Schuljahr 2031/32 wird eine Schülerzahl von 1048 prognostiziert.

"Wir haben Raumkapazitäten", sagt der Bildungsreferent. Selbst wenn man davon ausgehe, dass man in jedem Gymnasium bis zu 100 Schüler mehr als heute unterbringen müsse, würde man immer noch unter dem Stand von 2010 bleiben. Lediglich das Christian-Ernst-Gymnasium ist eine Ausnahme, hier sind die Räumlichkeiten weitgehend ausgelastet.

"Da haben wir im Moment keine Lösung", räumt Rossmeissl ein. Weil die Schule mit ihrem musischen Profil ein Alleinstellungsmerkmal in Erlangen und der Umgebung habe, könne man die Schüler auch nicht auf andere Schulen verteilen.

Allerdings müsse man davon ausgehen, dass das G9 "von unten her" aufgebaut werde. Das heißt, der zusätzliche Raumbedarf würde erst nach acht Jahren auftreten. "Wir hätten also ein paar Jahre Zeit, um uns beim CEG etwas zu überlegen", sagt der Bildungsreferent. "Und ganz bestimmt soll das G9 nicht an fehlenden Räumen scheitern. Dazu ist der Fortschritt bei diesem ,Rückschritt‘ zu groß."


Hier geht's zur Umfrage und einem Erklärvideo zu G8 und G9


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