Mehr Alkoholleichen, weniger Gewalt: Die erste Berg-Bilanz

23.5.2016, 17:53 Uhr
Polizei, Rettungskräfte und Festwirte ziehen trotz schwankenden Wetters positive Bilanz zu Bergkirchweih 2016.

© Harald Sippel Polizei, Rettungskräfte und Festwirte ziehen trotz schwankenden Wetters positive Bilanz zu Bergkirchweih 2016.

Am Montagabend wird die 261. Erlanger Bergkirchweih am Erich-Keller symbolisch mit dem letzten Fass begraben. "Wir sind zufrieden. Das war eine starke Veranstaltung. Zu Recht rangiert der Berg in der Beliebtheitsskala bayerischer Volksfeste in der Spitzengruppe," meint Erlangens Wirtschaftsreferent Konrad Beugel, der für die Dauer des Berges auch "Bergreferent" ist. "Wir hätten uns natürlich eine Prise Schönwetter zusätzlich gewünscht. Letztendlich hat der Berg aber bewiesen, dass er – trotz ungünstiger Wetterprognosen und Hilfe-schreiender Apps – in der Lage ist, Publikum aus ganz Bayern zu generieren."


+++ Nicht verpassen: Der Endspurt der Erlanger Bergkirchweih in unserem Live-Blog. +++


Beugel sieht die Neukonzeptionen für die Bergkirchweih als gelungen an: "Hier hat mein Organisationsteam hervorragende Arbeit geleistet, auch gegen vereinzelten Widerstand Maßnahmen (Umbauten im Bereich Keller/Wetterwarnungen/Frauenschutz) durchgesetzt, das zahlt sich jetzt aus." Am Sonntag beispielsweise kam der Unwetter-Alarm zu seinem Debüt.

Auch Adan Kunstmann vom Bayerischen Landesverband der Marktkaufleute und Schausteller kommt zu einem postiven Schluss: "Wieder eine beeindruckende Veranstaltung. Gut organisiert und erfolgreich durchgeführt. Das Wetter hätte etwas besser sein können, aber im Grunde genommen sind wir zufrieden, unsere Gäste waren und sind da. Passt also. Der Berg wieder ein Erlebnis. Auch 2016."

Zufrieden zeigt sich auch Thomas Fischer, der Sprecher der Festwirte: "Man darf sich auf Erlangen und das gesamte Umland verlassen, beim Auftrieb sind sie da. Auch, trotz und gerade wegen neuzeitlicher Wetter-Apps. Oft waren die Prognosen wirklich abenteuerlich, unsere Gäste waren trotzdem da. Immer. Zumindest fast immer."

Mehr Taschendiebstähle und betrunkene Jugendliche

Die Polizei spricht von einem "normalen Berg". Positiv sei laut Polizei, dass es keine schweren Körperverletzungsdelikte zu verzeichnen gab. Allerdings haben die Taschendiebstählen zugenommen.

Ähnliche Töne gibt es von den Rettungskräften: "Klar, an den Wochenenden hat man gut zu tun gehabt. Allerdings bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung völlig normal." Unangenehm aufgefallen waren allerdings 26 Minderjährige , die aufgrund Alkoholvergiftungen behandelt werden mussten. Daneben gab es zahlreiche Verletzungen, wegen Trunkenheit oder auch falschem Schuhwerkt zu versorgen. "Wenn Mode vor Gesundheit geht", so ein Sprecher, "können selbst Sanitäter nur schmerzlindernd eingreifen. Und das seit Jahren."

Insgesamt waren an den Kirchweihtagen 318 Helfer im Einsatz, die knapp 600 Patienten versorgten. Zwölf Berg-Besucher wurden schwer verletzt, 75 mittelschwer. Neben der Zusammenarbeit mit der Security wird auch die verbessere Ausweisung der Fluchtwege und des Rettungsweges gelobt.

Verwandte Themen


1 Kommentar