Mehr Gelassenheit aus Griechenland mitgebracht

2.8.2015, 15:59 Uhr
Mehr Gelassenheit aus Griechenland mitgebracht

© Beke Maisch

Drei Wochen Griechenland-Urlaub sind vorbei. Was bleibt? Die Urlaubsbräune. Hoffentlich für die nächsten paar Wochen. Ein paar Kilo mehr auf den Rippen. Wer weiß wie lang. Und viele schöne Erinnerungen: Ans Baden im Meer mit Blick auf den Berg der Götter (Olymp), an beeindruckende antike Stätten aus der Zeit Alexander des Großen (Pella, Vergina, Dion), an Kiwiplantagen, Sonnenblumenfelder und unerwartet viel Grün, natürlich an leckeres Essen (besonderes das Schweinegulasch Tigania bei Costas in Alt-Pori)  - und an die erstaunlich gelassenen Griechen.

Jeder von ihnen hat bereitwillig Auskunft gegeben, ob und wenn ja wie die Krise sein oder ihr Leben verändert hat. Und keiner hat dabei seinen Humor verloren. Ob ihnen dieses extreme im Hier-und-Jetzt-Leben helfen wird, ihr Land wieder wirtschaftlich auf gesunde Beine zu stellen, lässt sich schwer sagen. In die Zukunft zu blicken, scheint auch den Griechen nicht leicht zu fallen.

Auf die Frage "worauf das Land künftig sein wirtschaftliches Augenmerk richten sollte?", antworten fast alle ähnlich wie Dimitri, der am Rand von Neu-Pori die Hotels Stilvi und Evilion betreibt, aber in Deutschland aufgewachsen ist: "Siemens, VW oder ein anderer großer Konzern sollen mit EU-Unterstützung hier Werke errichten. Das schafft Arbeitsplätze und hilft uns." 

Schon jetzt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus. Laut statista.de hat die Tourismusbranche im vergangenen Jahr 29,4 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen. Der größte Anteil stammt von den Deutschen. Während die Reiseveranstalter in ihren Pressemitteilungen davon schreiben, dass die Lust der Deutschen auf die griechische Sonne ungebrochen ist, zeichnet Dimitri vor Ort ein anderes Bild.

Er sei bei allen deutschen Reiseveranstaltern in den Katalogen. Normalerweise sei er deshalb schon im April/Mai für die Sommermonate ausgebucht. In diesem Jahr aber füllen sich seine Häuser sehr viel schwerer, sagt er. Immer wieder erhält er Anrufe von Stammgästen,  die erst überzeugt werden müssen, dass es erstens ungefährlich ist, nach Griechenland zu reisen, und zweitens kein Mangel herrscht an Essbarem und was man sonst noch so braucht für einen gelungenen Urlaub.

Nach so schwerer Gesprächskost, gibt es zum Abschluss eine Runde Ouzo (den aus Plomari auf der Insel Lesbos, weil er angeblich der beste ist) gratis und wir nehmen uns fest vor, ein bisschen griechische Lässigkeit in den deutschen Alltag hinüberzuretten.  

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