Raser in Forchheim mit Laserpistolen gejagt

18.9.2014, 18:25 Uhr
In Wimmelbach kontrolliert die Polizei am Ortsausgang, ob jemand zu schnell fährt. Auch beim Telefonieren am Steuer darf man sich nicht erwischen lassen, zeigt sich an diesem Tag.

© Roland Huber In Wimmelbach kontrolliert die Polizei am Ortsausgang, ob jemand zu schnell fährt. Auch beim Telefonieren am Steuer darf man sich nicht erwischen lassen, zeigt sich an diesem Tag.

Die Polizei, dein Freund und Helfer. Bei strahlendem Sonnenschein gehen drei Streifenpolizisten am Ortsausgang von Wimmelbach ihrer Arbeit nach. Die vorbeifahrenden Autofahrer, die es eilig haben, halten das wahrscheinlich eher für ein Ärgernis.

„Heute sind neun Stunden am Stück Polizisten unserer Dienststelle mit den Laserpistolen im Einsatz“, sagt Hartmut Demele von der Polizei Forchheim. Sie messen, ob sich die Fahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten. Doch nicht nur am Donnerstag, sondern bis 25. September blitzt die Polizei verstärkt mit dem Handmessgerät.

Die drei jungen Männer von der Polizei haben gerade ihre Schicht angetreten und bauen nun in Wimmelbach am Straßenrand das Stativ auf. Darauf installiert Polizei-Hauptmeister Sebastian Schmidt den Handlaser. Nachdem alle drei ihre gelben Warnwesten mit der Aufschrift „Polizei“ übergezogen haben, sind sie für jeden schon von weitem zu erkennen.

Schmidt musste sich, wie alle anderen Polizisten, die Geschwindigkeitsmessungen durchführen, auf einem Lehrgang zeigen lassen, worauf man bei der Bedienung des Messgeräts achten muss. Er positioniert sich mit dem Gerät auf einer Grünfläche am Straßenrand und richtet den Laser ortseinwärts. So kann er die Geschwindigkeit der Fahrzeuge messen, die aus Wimmelbach herausfahren. 50 Stundenkilometer sind hier erlaubt.

Messgerät einstellen

Bevor Polizist Schmidt anfangen kann zu messen, muss er aber erst noch das Gerät einstellen. Dabei misst er den Abstand zu einem feststehenden markanten Punkt. In diesem Fall ist es das Schild der nahe gelegenen Bushaltestelle, das 37,4 Meter entfernt steht. Für den Fall, dass es später zu einem Gerichtsverfahren auf Grund der Geschwindigkeitsmessung kommt, kann so festgestellt werden, wo das Messgerät stand.

Seine zwei Kollegen stehen ein Stück weiter einwärts an der Bushaltestelle und warten dort mit der Kelle auf Schmidts Zuruf. Sobald jemand mit mehr als 59 Kilometern pro Stunde herangefahren kommt, wird er angehalten und im persönlichen Gespräch darauf aufmerksam gemacht, dass er zu schnell gefahren ist. Neun Stundenkilometer Toleranz werden gewährt.

„Uns geht es hier nicht ums Geldkassieren, sondern die Aktion soll eher erzieherischen Charakter haben“, stellt Schmidt klar. Jetzt zum Schulanfang ist dafür genau die richtige Zeit.

Die vorbeifahrenden Autos sind auffällig langsam unterwegs, oft deutlich langsamer als 50 Kilometer pro Stunde. Zum einen fahren die Leute tagsüber selten zu schnell, wenn viele Autos auf den Straßen sind und sich oft Autokolonnen bilden. Und die Polizisten wissen natürlich auch: Wenn die Fahrer auf der anderen Seite die Kontrolle entdecken, warnen sie die entgegenkommenden Autos durch Aufblenden vor. Das ist eigentlich nicht erlaubt.

Durch den Handlaser sieht Schmidt wie durch einen Feldstecher. Ein Lkw-Fahrer hat während der Fahrt das Handy am Ohr. Nach kurzem Ruf über die Straße beginnt der Einsatz für Schmidts Kollegen: Christian Panzer winkt mit der Kelle den Lkw an den Seitenrand. Fünf bis zehn Minuten dauert das Gespräch einschließlich des anschließenden Prozederes. Natürlich werden auch die Fahrzeugpapiere des Lkw-Fahrers kontrolliert und die Personalien aufgenommen. Ganz umsonst war die Kontrolle also nicht.

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