Weingartser vertreiben Winterblues mit Schnorgeln

29.1.2017, 12:01 Uhr
Weingartser vertreiben Winterblues mit Schnorgeln

© Foto: Franz Galster

Die JU unter ihrem Vorsitzenden Philipp Ochs hatte die Organisation des Schnorgelturniers übernommen. Zehn Mannschaften mit je vier Spielern kämpften lebhaft um den Wanderpokal. Dabei geht es im Turniermodus darum, die meisten Punkte zu erzielen.

Das Schnorgelbrett ist ein Holzrahmen mit einer Glasplatte. Auf der einen Seite des kleinen Spielfeldes sind neun Kegel aufgestellt. Diese gilt es mit einem Schnorgel, das ist ein kunstvoll gedrechselter Holzkreisel, abzuräumen. Jeder Spieler hat zwei Versuche, es muss komplett abgeräumt werden. Jeder Treffer ist ein Punkt.

Bleibt die „Bärbel“ stehen — so heißt der mittlere Kegel — so ist das ein Volltreffer mit 18 Punkten. Das gelingt immer wieder einmal, wie der spontan aufbrausende Jubel dann und wann beweist.

Bunter Teilnehmer-Mix

Am frühen Abend begonnen, dauert der Wettkampf mit so vielen Teilnehmern bis in die frühen Morgenstunden. Ehrensache, das quasi alle Vereine im Ort teilnahmen. So die DJK, die Soldatenkameradschaft, die Feuerwehr, die Kellergeister, die Jäger ebenso wie die Kerwasburschen, die Blaskapelle, der Gesangverein. Manche Gruppen trugen bunte Namen wie „Das versoffene Echo“ oder auch die „Home Coming Queens“.

Die bunte Palette zeigt, jung wie alt sind gleichermaßen fasziniert beim Spiel. „Es macht einfach Spaß“, meint Sarah (14) von den Schützen der SK. Sie nimmt zum vierten Mal teil.

Philipp Ochs erinnert sich an die Anfänge des Turniers: Mit drei Mannschaften fing es 1990 an. Die Tradition reicht aber schon viel weiter. In den vier Gastwirtschaften des Ortes wurde dem Spiel seit vielen Jahrzehnten besonders an den kalten Tagen in den Wintermonaten gefrönt. Gespielt wurde meist um Maßen Bier. Angefangen hat alles in der Linde, dem Gasthof im Ortszentrum, erzählt Senior Emil Förtsch. „Es ist halt Gemeinschaft und wird alle Jahre toller“, freut er sich. Es fällt auch der Name „Traudlfritz“, so nannten die Weingartser ihren Fritz Kist, der vor wenigen Jahren verstorben ist. Er hat viele der vorhandenen Bretter mit großem Geschick hergestellt und die Schnorgel gedrechselt. Sie animierten zum Spielen und werden wie ein Schatz sorgsam in den Gastwirtschaften aufbewahrt.

Um ein Uhr morgens standen die Ergebnisse fest. Im 1. Halbfinale standen sich die Soldatenkameradschaft und die Home Coming Queens auf der Linden Platte gegenüber. Die Partie gewannen die Home Coming Queens mit 3:1.

Im 2. Halbfinale setzten sich die Kerwasburschen mit 3:0 gegen die FFW an der Panter Platte durch. Das Finale zwischen den Home Coming Queens und den Kerwasburschen endete mit 3:1 für den HCQ der damit den Dauersiegern von „Das versoffene Echo“ folgte. Den 3. Platz ergatterte die FFW gegen die Soldatenkameradschaft (3:0). Auf den weiteren Plätzen folgten der Stammtisch „Das versoffene Echo“, die Blaskapelle, die Jäger, der Gesangverein, die Kellergeister. Dabei sein ist alles dachten sich die DJKler. Sie belegten den letzten Platz.

 

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