Friedlicher Protest gegen Neonazi-Aufmarsch in Wunsiedel

16.11.2013, 16:59 Uhr
Friedlicher Protest gegen Neonazi-Aufmarsch in Wunsiedel

© dpa

Die Kirchen, die Bürgerinitiative "Wunsiedel ist bunt nicht braun" und der Deutschen Gewerkschaftsbund hatten zu der Aktion aufgerufen.  Ein ökumenischer Stationengottesdienst, an dem sich bis zum Abschlussgottesdienst mehr als 200 Personen beteiligten, eröffnete den Reigen des bunten Widerstands. Unter dem Motto "Wir gedenken der Opfer und nicht der Täter!" setzten die Wunsiedeler Bürger ihre Gedenkveranstaltung in der Innenstadt fort.

Die Gegendemonstrationen waren bereits seit Wochen geplant, eine Bürgerinititive formierte sich, um Flagge gegen Rechts zu zeigen - ein voller Erfolg: Mit zunehmender Dauer summierte sich der Protestzug in der Spitze auf etwa 300 Personen. Damit zeigte Wunsiedel erneut deutlich Flagge gegen die rechtsextremen Umtriebe.

An der von einem Aktivisten der rechtsextremen Szene und des "Freien Netzes Süd" angemeldeten Versammlung, einem sogenannten "Gedenkmarsch" für Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß, nahmen etwa 150 Neonazis teil. Bei Kontrollen im Stadtgebiet stellten Einsatzkräfte vereinzelt gefährliche Gegenstände sicher. Zudem wurden drei Versammlungsteilnehmer wegen Beleidigungen von Beamten angezeigt. Mehrere Hundert Polizisten waren vor Ort.

Wunsiedel kämpft seit langem gegen rechte Umtriebe. Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß war in der Stadt begraben, seine Grabstätte wurde immer wieder Anziehungspunkt für Neonazis. Inzwischen ist das Grab aufgelassen worden.

 

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