111 Jahre Kleeblatt-Historie auf einer Seite

5.7.2014, 05:58 Uhr
Franken-Derby gegen den Club: Der Die Spielvereinigung siegte gegen den Club mit 3:1 vor 36.000 Zuschauer. Hier bedanken sich die Spieler der Fürther Roland Stein, Harald Ebner, Jochen Weigl und Thomas Richter (v.li.) bei den Anhängern.

© NN Franken-Derby gegen den Club: Der Die Spielvereinigung siegte gegen den Club mit 3:1 vor 36.000 Zuschauer. Hier bedanken sich die Spieler der Fürther Roland Stein, Harald Ebner, Jochen Weigl und Thomas Richter (v.li.) bei den Anhängern.

5. Dezember 1926. Die Sonne brennt auf den katalanischen Rasen. Der Boden ist hart, sehr hart. Und heiß. In schwarzen Hosen und blütenreinen weißen Hemden, auf denen ein großes Kleeblatt prangt, sind sie gekommen. Durch einen Treffer von Willy Ascherl entzaubert die SpVgg Fürth den FC Barcelona und gewinnt als erste deutsche Mannschaft beim spanischen Spitzenklub.

Geschichten wie diese finden sich in der "Kleeblatt-Chronik" zuhauf. Als Frank Kreuzer sich im Jahr 1997 erstmals mit Websites beschäftigt, sind das Kleeblatt, die Fürther Comödie und der Sänger Prince die Themen. Schon damals beginnt der heute 42-Jährige damit, Vereinsmagazine nach Statistiken und der Historie zu durchforsten. Kreuzer beschreibt Spieler, blickt aus seiner Sicht auf vergangene Partien zurück und dokumentiert all das auf seiner privaten Internetseite.

Drei Jahre später sitzt er mit dem damaligen Trainer Benno Möhlmann auf einer Pressekonferenz vor dem Rechner und gibt den Start der ersten offiziellen Vereins-Homepage bekannt. Die Spielvereinigung - in Person von Vizepräsident Wolfgang Gräf - war auf ihn aufmerksam geworden und bat den Informatik-Betriebswirt um den Aufbau der Präsenz. Zehn Jahre kümmert sich Kreuzer nebenberuflich um die Pflege des Internetauftritts. "Die Anforderungen wurden aber im Laufe der Zeit immer mehr, es war eigentlich ein Vollzeitjob", blickt er zurück. "Es ging einfach nichts mehr vorwärts."

Personen und Spiele des Vereins

Seitdem kümmert sich eine Agentur um die Homepage. Frank Kreuzer investiert dagegen seine Freizeit in den Ausbau der all die Jahre parallel laufenden Chronik. Diese habe sich "so langsam aufgebaut", sagt er. "Wir können beispielsweise Edgar Pribs Werdegang von der F-Jugend bis heute nachvollziehen." Doch ohne Unterstützung wäre ein derartig tiefgehender und gleichzeitig breiter Ausbau der Chronik nicht möglich gewesen. Ein Helfer habe gar mehrere Wochen die Erlanger Uni-Bibliothek nach alten Dokumenten über das Kleeblatt abgesucht, andere würden beständig neue Informationen liefern.

Interessierte können also aus einem riesigen Fundus an Anekdoten, Statistiken und Diversem aus über 100 Jahren Vereinsgeschichte wählen, um den Weg des Kleeblatts zu verfolgen. Dabei hat Kreuzer eine Gliederung in zwei große Blöcke vorgenommen. Die Rubrik "Spiele" erlaubt es, sowohl nach Mannschaften als auch nach Jahren sowie Besonderheiten wie internationalen Partien zu suchen. Darunter ist unter anderem ein Gastspiel der Spielvereinigung während des Kalten Krieges in der DDR vor 80.000 Zuschauern.

Dagegen gibt die Rubrik "Personen" einen Überblick über alle beim Kleeblatt aktiven Spieler, Trainer und Präsidenten der ersten und zweiten Mannschaft. Neben den beiden Oberpunkten existieren Spezialseiten zum TSV Vestenbergsgreuth, Tuspo Fürth, zur Historie des Ronhofs oder auch eine Sammlung aller Autogrammkarten und Fanartikel aus mehreren Jahrzehnten.

Jedem, der sich umfassend mit der Geschichte der Spielvereinigung beschäftigen will, sei ein Blick in Kreuzers "Kleeblatt-Chronik" empfohlen - und sollte das Kleeblatt irgendwann wieder einmal katalanischen Rasen betreten: Frank Kreuzer wird es auf seiner Internetseite festhalten.

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