Aufatmen in Stein: Verkehrskollaps bleibt vorerst aus

12.3.2018, 21:03 Uhr
Der Verkehr wurde dichter, Stau blieb aber aus. Ob es in den kommenden Tagen auch so aussieht?

Der Verkehr wurde dichter, Stau blieb aber aus. Ob es in den kommenden Tagen auch so aussieht?

Wer nicht im Stau landen will, sucht sich lieber eine Ausweichroute: Das gilt zurzeit für besonders viele Menschen in und um Fürth, die mit dem Auto zur Arbeit fahren.

Tatsächlich scheinen am Montag zahlreiche Pendler einen Bogen um die Kreuzung am Steiner Schloss gemacht zu haben. Den Eindruck hatte jedenfalls Steins Bürgermeister Kurt Krömer, der sich gegen 8 Uhr vor Ort umsah. Es sei hilfreich gewesen, dass die Baumaßnahme frühzeitig angekündigt wurde, vermutet er. So konnten sich viele darauf einstellen. Im Lauf des Vormittags sei der Verkehr zwar dichter geworden, aber insgesamt sei der Auftakt gut gelaufen. Illusionen dürfe man sich jedoch nicht machen: Sicher werde sich die Baustelle auswirken.

Die Arbeiten haben das Potenzial, weiträumig für Behinderungen zu sorgen. Die Kreuzung ist eine der am stärksten befahrenen im Großraum; bis zu 35.000 Fahrzeuge sind hier täglich unterwegs. Seit Montagmorgen ist die B14 nun auf Höhe des Schlosses in beide Richtungen nur noch einspurig befahrbar. Damit der Verkehr besser fließen kann, sind zudem die Bahnhofstraße in Richtung Gebersdorf und die Rednitzstraße in Richtung Eibach komplett gesperrt. Das macht die Ampel überflüssig. Bis Juli wird hier gearbeitet, dann geht es auf Nürnberger Gebiet in der Ansbacher Straße weiter. Erst im November soll alles fertig sein.

Hier ein Überblick über alle Baustellen in Nürnberg und Umgebung: 

Nötige Fahrbahnerneuerung

Bei der Baumaßnahme wird die Fahrbahn erneuert, außerdem wird eine neue Ampel mit einem Signal für Linksabbieger installiert und auf Nürnberger Seite ein Schutzstreifen für Radfahrer markiert. Verantwortlich ist für die Arbeiten zum einen das Staatliche Bauamt, zum anderen die Stadt Nürnberg. Die Stadt Stein selbst ist nicht involviert.

Dass die Fahrbahnerneuerung nötig ist, steht für Bürgermeister Krömer aber außer Frage. Angesichts der Verkehrsbelastung der vergangenen Jahrzehnte sei dies unausweichlich. Zugesagt wurde Krömer inzwischen, dass es noch einmal Gespräche zwischen dem Staatlichen Bauamt und der Stadt Nürnberg geben soll. Geprüft werden soll dabei, ob die Ampeln in Nürnberg und Stein künftig doch so aufeinander abgestimmt werden können, dass eine grüne Welle auf der Bundesstraße möglich wird. Das Staatliche Bauamt hielt dies bisher nicht für machbar, viele Bürger haben mit Unverständnis reagiert.

Auch ein Teil der Hardstraße ist dicht

Deutlich schneller als die Baustelle in Stein, nämlich am 23. März, soll jene auf der Würzburger Straße in Fürth verschwinden, die den Verkehr ebenfalls stark bremst. Wer aus dem Westen von Fürth stadteinwärts fährt, landet kurz vor der Billinganlage leicht im Stau; hier geht es nur einspurig an der Absperrung vorbei. Verstärkt wird das Problem noch dadurch, dass ein Teil der Hardstraße gegenwärtig nur von Anwohnern befahren werden darf und noch mehr Autofahrer als sonst den Weg über die Würzburger Straße nehmen.

Die Baustelle hier hat direkt mit den Arbeiten in der Hardstraße zu tun: Anfang März hat die infra damit begonnen, Gas- und Wasserleitungen in der Hardstraße auszutauschen, zunächst im Abschnitt zwischen Cadolzburger Straße und Lehmusstraße. Die Lehmusstraße ist deshalb ebenfalls gesperrt.

Die neuen Leitungen müssen in der Würzburger Straße angeschlossen werden, erklärt Jürgen Körner, Leiter der Abteilung Netzbau bei der infra, auf Nachfrage. Sie werden demnächst unterirdisch unter der noch freien Fahrbahn hindurchgeführt.

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