Bögl-Magnetbahn soll in China fahren

12.7.2018, 06:00 Uhr
Bögl-Magnetbahn soll in China fahren

© Fotomontage: Firmengruppe Max Bögl

Das Unternehmen registrierte schon vor einiger Zeit einen steigenden Bedarf an innerstädtischer Mobilität und entwickelte das TSB ("Transport System Bögl"). Eine erfolgreiche Markteinführung verspricht sich Bögl von einer langfristigen Vertriebs-Partnerschaft mit einem chinesischen Partnerunternehmen.

Die Firmengruppe Max Bögl hat einen Kooperationsvertrag mit dem chinesischen Unternehmen Chengdu Xinzhu Road & Bridge Machinery Co. Ltd. abgeschlossen. Dieser sieht den Bau einer über 3,5 Kilometer langen Teststrecke in Chengdu vor, der Hauptstadt der Provinz Sichuan. Damit soll eine Zulassung des Magnetbahnsystems in China eingeleitet werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Außerdem übernimmt Xinzhu exklusiv die Vermarktung und Produktion des Systems in China mit dem Ziel, dort zahlreiche Anwendungsstrecken zu realisieren. "Wir freuen uns sehr, dass uns mit dieser Kooperation der Markteintritt in China gelungen ist", sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Bögl bei der Vertragsunterzeichnung. "Mit unserer neuen Technologie haben wir ein sehr attraktives, umweltfreundliches und vor allem kosteneffizientes Angebot für die wachsende Mobilität in Metropolen."

Die Firmengruppe Max Bögl hat das "Transport System Bögl" in den vergangenen Jahren auf der Basis der Magnetbahntechnologie in Eigenregie entwickelt und zur Serienreife gebracht, nachdem viele Experten nach dem Debakel mit dem Transrapid die Technologie schon abgeschrieben hatten.

Am Hauptsitz Sengenthal betreibt die Firmengruppe bereits eine Teststrecke. Seit mehr als 15 Jahren entwickelt und liefert Max Bögl Fahrwegsysteme für Hochgeschwindigkeitszüge und Magnetbahnen. Auf dem "Gleistragplattensystem FFB – Feste Fahrbahn Bögl" fahren auf mehr als 10 000 Kilometern Länge Züge mit bis zu 380 km/h quer durch China und Europa.

Auf Basis dieser Erfahrungen hat Max Bögl ein völlig neues, eigenes Magnetbahnsystem entwickelt, bestehend aus Fahrweg, Fahrzeugen und Beriebsleittechnik. Von der Bundesstraße 299 aus ist die Versuchsstrecke in Sengenthal einsehbar. Bisher waren von dem Unternehmen über das Projekt keine Informationen zu erhalten.

Das Bahnkonzept ist auf Personennahverkehr mit Streckenlängen von bis zu etwa 30 Kilometer und einer Geschwindigkeit von 150 km/h ausgelegt. Seit 2012 testet Max Bögl das neue System auf der 820 Meter langen, werkseigenen Erprobungsstrecke. Nach einer Fahrleistung im Probebetrieb von über 65.000 Kilometern und mehr als 100.000 Fahrten läuft derzeit das Zulassungsverfahren in Deutschland.

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