Bürgerversammlung in Jurahalle: Detaillierte Berichte vor leeren Reihen

22.11.2017, 18:00 Uhr
Bürgerversammlung in Jurahalle: Detaillierte Berichte vor leeren Reihen

© Foto: Edgar Pfrogner

Ein trauriges Bild. Nur die ersten Stuhlreihen waren besetzt, im hinteren Teil verlief es sich, saßen vereinzelte Ehepaare. "Es waren schon einmal mehr", sagte OB Thomas Thumann und erinnerte an Infoveranstaltungen zur gesplitteten Abwassergebühr, als die Halle gefüllt war. Der OB präsentierte eine Bilanz der Erfolge: wachsende Bevölkerung, Vollbeschäftigung, rege Bautätigkeit, positive Entwicklung im Tourismus. Und nicht zuletzt die Finanzen. Über 80 Millionen Euro Rücklagen seien eine "beruhigende Situation angesichts der großen Projekte".

Knapp 20 Minuten dauerte das Referat des Oberbürgermeisters. Doch bevor jetzt die Bürger das Wort hatten, gab es anderthalb Stunden lang Berichte aus der Stadtverwaltung.

Flottes Internet

Der Reigen begann mit Wirtschaftsförderer Wolfgang Wittl. Er stellte den Breitbandausbau im Stadtgebiet vor. "Inzwischen bieten wir in 99 Prozent des Stadtgebiets eine Downloadrate von 30 MBit an, was für Privathaushalte vollkommen ausreicht."

Stadtbaumeister Matthias Seemann widmete sich dem Turnerheim, dessen 2014 begonnene Sanierung im kommenden Frühjahr endgültig abgeschlossen sein soll. Das 10,7-Millionen-Euro-Projekt barg einige Schwierigkeiten, so musste der Hallenboden dreimal verlegt werden und der entkernte Kopfbau drohte zusammenzustürzen. Sein zweites Thema war "bezahlbarer Wohnraum". 390 städtische Wohneinheiten gibt es inzwischen, darin eingeschlossen sind die 27 Sozialwohnungen am Deininger Weg, die gerade gebaut werden.

Der Leiter des Planungsamtes, Ralf-Peter Hoffman, erläuterte am Beispiel der Baugebiete Kapellenäcker und Mövenstraße ausführlich, welchen ausgedehnten Weg durch die Instanzen ein Baugebiet nehmen muss von der ersten Idee über den Grunderwerb und das Planverfahren bis es schließlich zur endgültigen Ausweisung kommt.

Werner Dietrich vom Tiefbauamt stellte dar, welche Unterschiede die Straßen in Wohn- und Gewerbegebieten aufweisen. Das beginnt bei der Breite inklusive Gehweg, Stellplätzen und Grünstreifen und endet längst nicht bei der Dicke des Asphaltbelags.

Einige der größten Neumarkter Bauwerke sind für das ungeübte Auge unsichtbar, weil sich Regenrückhaltungen und Stauraumkanäle unter der Erde befinden.

Millionen im Untergrund

Zig Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren dafür ausgegeben, und das Ende ist noch lange nicht erreicht. Hintergrund ist der Generalentwässerungsplan von 2010, den Kanalbauamtsleiter Ernst Schmidt und Werner Schütt, Leiter des Umweltamts, erläuterten. Dieser soll verhindern, dass es bei starken Regenfällen zu verheerenden Überschwemmungen kommt wie zuletzt 1985 in Pölling.

Rund zwei Millionen Euro verbaut die Stadt jährlich in Stauraumkanäle, im kommenden Jahr sind die Altdorfer Straße, der Schwarzachweg und der Stadtweg in Pölling an der Reihe. Für unterirdische Regenrückhaltungen wurden bisher 17 Millionen Euro ausgegeben. Das jüngste Bauwerk an der Seelstraße ist fast fertig, als nächstes steht eines unter dem alten Sportplatz der Mädchenrealschule an.

"Zum Schluss das Beste", kündigte um 20.51 Uhr Raimund Tischner von der Kämmerei seinen Vortrag über die Kinderbetreuungseinrichtungen an. Der Bedarf steigt weiter an. 312 Plätze sind in den letzten fünf Jahren neu geschaffen worden, bis 2019 wird eine Kita am Klinikum neu gebaut.

Zu vorgerückter Stunde kamen schließlich die Bürger zu Wort. Sie hatten einige Fragen an den OB.

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