Die schlechtesten Straßen von Neumarkt

20.10.2017, 06:00 Uhr
Die schlechtesten Straßen von Neumarkt

© Günter Distler

Seine Behauptung, die vier Straßen in dem eng bebauten Wohngebiet gehörten zu den "derzeit schlechtesten im Stadtgebiet", konnte Straßenbauamtsleiter Werner Dietrich im Rathaussaal mit Fotos unterfüttern. Die Stadträte bekamen Risse, Mulden, gebrochene Gehwegplatten und viel Flickwerk zu sehen. Die alte Fahrbahn, die größtenteils nur aus einer wenigen Zentimeter dicken Einstreudecke besteht, müsse daher dringend saniert werden, so Dietrich.

Der geplante Ausbau betrifft die Mittenhuber-, die Prälat-Buchner- und die Bernfurter Straße sowie die Karl-Oppel-Straße, die von der Altdorfer Straße bis zum Schwarzachweg quer durch das Wohngebiet verläuft. Der Gesamtaufbau der neuen Straßen wird 55 Zentimeter stark und besteht aus Asphaltbeton, Bitumentragschicht und Mineralbeton. Das Oberflächenwasser wird über einzeilige Granitrinnen und Abläufe in den Kanal abgeführt.

Die Gehwege werden mit Betonpflaster, Splitt und Mineralbeton ausgebaut. Am Hauptkanal und an den Hausanschlüssen werden "punktuelle Sanierungen" vorgenommen.

Die Ausbaukosten liegen laut Berechnung bei insgesamt 655 000 Euro. Wobei auf die Karl-Oppel-Straße 280 000, auf die Bernfurter Straße 200 000, auf die Prälat-Buchner-Straße 110 000 und auf die Mittenhuberstraße 65 000 Euro entfallen. Der Anteil der Anlieger in den Kosten ergibt aus der neuen Straßenausbausatzung; im August hatte der Stadtrat beschlossen, den privaten Anteil in Anliegerstraßen auf 51 Prozent zu senken.

Neue Beitragssatzung

Die neue Satzung wurde zwar noch nicht im Amtsblatt veröffentlicht und ist demnach noch nicht rechtskräftig, wie Bürgermeister Albert Löhner auf Nachfrage annahm. Doch werde die Straßensanierung erst im kommenden Jahr anlaufen, dann werde der neue, niedrigere Beitragssatz gelten. Stadträtin Elfriede Meier regte an, den betroffenen Anliegern schon jetzt ein Beitragsschätzung zukommen zu lassen. Laut Löhner sei dies zu diesem frühen Zeitpunkt nicht möglich.

Diskutiert wurde auch die Frage, ob die neue Fahrbahn, besonders die in der Karl-Oppel-Straße, nicht gleich wieder Schaden durch Baustellenverkehr nehmen kann. Werden im angrenzenden Schwarzachweg doch noch größere Bauvorhaben durchgeführt. "Sollten wir deshalb nicht mit der Sanierung dieser Straße noch warten?", fragte Helmut Jawurek.

Die überwiegende Mehrheit der Stadträte war aber der Meinung, man könne die Anwohner nicht mehr länger hinhalten. Immerhin hatte der Bausenat schon im Jahr 2003 die Sanierung der Karl-Oppel-Straße beschlossen – und dann wegen der anstehenden Bauarbeiten am Unteren Tor verschoben. Auch wird diese Straße erst im zweiten Bauabschnitt saniert.

Gegen vier Stimmen wurde der Straßensanierung zugestimmt, sofern dafür im Haushalt von 2018 Mittel eingeplant werden. Die Arbeiten werden nun öffentlich ausgeschrieben, die betroffenen Anlieger vor Baubeginn schriftlich informiert.

Den Zuschlag für die Außenanlagen des Turnerheims erhielt die Nürnberger Firma Kolb. Sie legte mit 570 827 Euro das mit Abstand günstigste Angebot vor. Allerdings liegt der Preis immer noch 61 000 Euro über der Kostenberechnung. Grund hierfür sind unerwartete Kontaminationen des Untergrunds, wo man Hochofenschlacke aus der Kupferherstellung fand.

Die Ingenieurleistungen zum Gewerk Freianlagen/Verkehrsanlagen im Umfeld des Ganzjahresbades wurden im EU-Amtsblatt ausgeschrieben. Zwei Bewerbungen gingen ein, das Planungsbüro Grosser-Seeger & Partner aus Nürnberg gab mit rund 118 000 Euro brutto das günstigere Angebot ab. Der Stadtrat beauftragte nun den Vorstand der Stadtwerke, die erforderlichen Leistungen an den Anbieter zu vergeben.

Die örtliche Prüfung hat den Jahresabschluss 2016 der Bauhof GmbH für ordnungsgemäß befunden. Der Stadtrat ermächtigte den Oberbürgermeister, in der Gesellschafterversammlung die Entlastung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats per Beschluss herbeizuführen.

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