Im Creppresso in Neumarkt wird auf Plastik verzichtet

23.3.2019, 19:52 Uhr
Im Creppresso in Neumarkt wird auf Plastik verzichtet

© Günter Distler

Der "To go"-Kaffeebecher sieht eigentlich ganz unspektakulär aus. Aber ihm fehlt etwas Entscheidendes, etwas, das die Umwelt ansonsten stark schädigt: die Plastikbeschichtung. Soll heißen, dass die Becher, die im mit heißem Wachmacher gefüllt werden, komplett abbaubar sind. Der weiße Deckel, der den Kaffee vor dem Verschütten schützt, wurde aus Zuckerrohr hergestellt und hinterlässt ebenfalls keinen negativen ökologischen Fußabdruck.

Am augenfälligsten wird die Umwelt-Offensive im Creppresso bei den Trinkhalmen. Denn die bestehen auch nicht mehr aus Kunststoff. Stattdessen werden ungekochte Maccheroni verwendet. "Da muss man zwar etwas stärker saugen, aber unseren Gästen gefällt es – und es funktioniert", sagt Peter Schunk. 800 Plastik-Trinkhalme spare er durch die Maccheroni-Alternative im Jahr ein, rechnet Schunk vor.

Keine Mehrkosten

Finanziell sei die Aktion dagegen eine Nullnummer, der Wechsel vom Kunst- aufs Naturprodukt schlage sich bis dato nicht oder kaum durch Mehrkosten in der Bilanz nieder.

Und noch ein ungeliebtes Kunststoffprodukt wurde aus dem "Creppresso" verbannt: Die Frühstücksmarmelade im Plastik-Portionsschälchen mit Abreißdeckel gehört endgültig der Vergangenheit an. Die Marmelade wird fortan in der Mini-Glasschale kredenzt. "Damit vermeiden wir ganz viel Plastikmüll", betont Peter Schunk.

Der Kunststoffverzicht bedeutet in erster Linie "kreativen Aufwand", so Schunk. Man müsse sich für manche gastronomische Problemstellung neue Lösungen einfallen lassen. Sein Publikum goutiere jedenfalls die konsequente Strategie.

Deshalb will Schunk in jedem Fall weitermachen – und darüber nachdenken, wie sich mittel- und langfristig in der Gastronomie noch mehr Kunststoff vermeiden lässt.

Verwandte Themen


Keine Kommentare