"Pegida-Rede" von Deininger Pfarrer zieht weite Kreise

26.1.2015, 11:00 Uhr

Von einer „Droh- statt einer Frohbotschaft“ schreibt die Süddeutsche Zeitung und von einer „Pegida-Rede“; auch ein Münchener Politik-Magazin hat sich der Causa Zawilak angenommen. Während der Skandal seine Kreise zieht, kommt bei vielen Deiningern hoch, was in der Amtszeit von Pfarrer Norbert Zawilak bisher noch so alles an Merkwürdigkeiten passiert sei, sagt Bürgermeister Alois Scherer.

In der Gemeinde werde heftig diskutiert, was der Geistliche in seiner nur zehn Minuten langen Rede so alles gesagt habe. Scherer: „Tagtäglich ist das Thema.“ Der Auftritt beim Neujahrsempfang trete dabei langsam in den Hintergrund, „jetzt wird ausgegraben, was die Menschen sonst noch so bewegt, was sonst noch vorfiel“.

Viel kommt hoch

Dem Bürgermeister wäre es am liebsten, wenn Pfarrer Zawilak selbst Stellung beziehen würde, sagt er. Angeblich sei er wieder im Pfarrhaus; der Geistliche war nach dem Neujahrsempfang in den Urlaub gefahren. Telefonisch war er gestern aber nicht zu erreichen. Scherer will erst mal abwarten, was sich tut, „denn die Sache hat Dimensionen angenommen“, mit denen keiner gerechnet habe.

Vor allem waren es nicht einzelne, die nach Eichstätt Briefe an die Bistumsleitung schrieben, sondern viele. Einer von ihnen war der Bundestagsabgeordnete Alois Karl, der mit Bischof Gregor Maria gut bekannt ist, wie er sagt. „Was Zawilak gesagt hat, war einfach unpassend“, sagt er. Beim Neujahrsempfang der Diözese nur wenige Tage später in Eichstätt sei der Bischof auch auf ihn, Karl, zugekommen und habe erklärt, ihm sei die Situation bekannt und, dass mit dem Pfarrer gesprochen werde. Der Generalvikar sei beauftragt. Die Rede Zawilaks sei deutlich neben der Spur gewesen, sagt Karl, merkt aber auch vorsichtig an, dass Zawilaks Deutsch geeignet sei, zu „sprachlichen Ungeschicklichkeiten“ zu führen.

Was sonst noch hoch kocht: „Unser Jugendchor The Fishermans Friends steht vor dem Zerfall“, sagt der Bürgermeister. Der Name des Chores habe nicht gefallen, weshalb er nicht mehr in der Kirche habe singen dürfen. Aber auch andere Ehrenamtliche haben sich vor den Kopf gestoßen gefühlt von manchen Aktionen.

Das alles lässt Scherer zweifeln: Am Land lebe man von ehrenamtlichem Engagement, das sei der große Vorteil zur Stadt. Wenn aber die Ehrenamtlichen derart verprellt würden, könne er das nicht hinnehmen. Nun bleibt abzuwarten, was das Gespräch mit dem Generalvikar bringt.

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