Neumarkter Delphi-Halle wird Unterkunft für 200 Flüchtlinge

17.2.2015, 06:06 Uhr
Landrat Willibald Gailler, OB Thomas Thumann und Regierungspräsident Axel Bartelt (von links) konnten sich im November 2014 davon überzeugen, dass es in dem städtischen Gewerbebau an der Eggenstraße genug Platz für Flüchtlinge gibt.

© Günter Distler Landrat Willibald Gailler, OB Thomas Thumann und Regierungspräsident Axel Bartelt (von links) konnten sich im November 2014 davon überzeugen, dass es in dem städtischen Gewerbebau an der Eggenstraße genug Platz für Flüchtlinge gibt.

Im Herbst 2014 hatten alle Landkreise der bayerischen Staatsregierung geeignete Flüchtlings-Unterkünfte melden müssen für den sogenannten Winternotfallplan. Neumarkt ist die Nummer drei auf der Oberpfälzer Standortliste. Eine Turnhalle in Regensburg ist  an der Kapazitätsgrenze, auch die Stadthalle in Cham ist bereits gut belegt. Deshalb kam am Freitag die Anweisung aus Regensburg, dass die ehemaligen Werkshallen in der Eggenstraße bis zum kommenden Montag bereit sein müssen.

Derzeit laufen in Neumarkt die Vorbereitungen auf Hochtouren, sagt Gerhard Pfohl, Leiter der Sozialbehörde des Landratsamtes. So sind zwar ausreichend Klappbetten im Bestand des BRK vorhanden. Es fehlen aber noch die Kissen und Bettbezüge. Geregelt wird auch die Vollverpflegung der Flüchtlinge sowie die Bereitstellung von Hygienepaketen für Männer und Frauen.

Außerdem druckt man gerade Haus-Ausweise für die Asylbewerber, Mitarbeiter der Landratsamtes und andere Berechtigte. Ein Sicherheitsdienst wird keine anderen Personen in das Gebäude hineinlassen.

Wie viele Flüchtlinge kommen werden, steht noch nicht fest. Möglich sind bis zu 300 Plätze, Pfohl rechnet mit etwa 200 Menschen. Dies ist die Größenordnung, die in den Notfallquartieren in Cham und Regensburg untergebracht sind.

Die Delphi-Halle wird ein Erstaufnahmelager sein, der einzelne Flüchtling wird sich dort also nur für eine begrenzte Zeit aufhalten. In dieser Zeit finden medizinische Untersuchungen statt, er wird registriert, zu seinen Fluchtgründen befragt und erhält schließlich eine vorläufige Aufenthaltserlaubnis, die bis zum Ende seines Asylverfahrens gültig ist. Anschließend wird er in eine dezentrale Unterkunft verlegt.

Gerüchteküche kocht

In einigen Orten kocht derzeit die Gerüchteküche. Etwa sollen angeblich 200 Flüchtlinge in Postbauer-Heng untergebracht werden. „Ein missglückter Faschingsscherz“, sagt Bürgermeister Horst Kratzer. Die Gemeinde Postbauer-Heng beherbergt bisher keine Flüchtlinge, hat aber dem Landkreis einige Einfamilienhäuser oder Wohnungen von Privatleuten beim Landkreis als möglicherweise geeignet angegeben.

Es handle sich aber durchweg um kleinere Einheiten, so Kratzer. „Die Delphi-Halle ist für uns der Ort der Wahl“, betont Michael Gottschalk, Sprecher des Landratsamtes. Sie sei hervorragend geeignet zur vorübergehenden Unterbringung

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