24 Welpen auf der A3 bei Erlangen gerettet

12.8.2013, 15:45 Uhr
Erneut wurden geschmuggelte Tiere in der Region entdeckt: Der Polizei ging auf der A3 ein Pkw mit niederländischem Kennzeichen ins Netz, in dem sich unter anderem 24 Hundewelpen befanden.

© Christian Urban Erneut wurden geschmuggelte Tiere in der Region entdeckt: Der Polizei ging auf der A3 ein Pkw mit niederländischem Kennzeichen ins Netz, in dem sich unter anderem 24 Hundewelpen befanden.

Das Fahrzeug, das auf der A3 in Richtung Frankfurt vermutlich auf dem Weg nach Den Haag war, wurde von der Polizei auf dem Parkplatz Weißer Graben kontrolliert.

Die Polizisten fanden insgesamt 24 Hundewelpen und drei Katzenbabys in einem erbärmlichen Zustand. Darunter waren unterschiedliche Rassetiere wie Möpse, Beagles, Cockerspaniels, französische Bulldoggen, Pekinesen und Perserkatzen zu finden. Die Transportboxen waren überfüllt und es fehlten die erforderlichen Reisedokumente.

Die Tiere wurden sofort ins Tierheim Nürnberg gebracht und untersucht. Nach einer Erstversorgung mit  Wasser - das mehr als dankend angenommen wurde - wurde festgestellt, dass mehrere Welpen Spulwürmer haben. "Ein Beagle lag apathisch in der Box. Ich dachte, er wäre tot", berichtet Tierheimleiterin Heike Weber von der nächtlichen Rettungsaktion.

Alle Tiere liegen laut Weber noch weit unter dem jeweils vorgeschriebenen Vermittlungsalter. Die jüngsten Welpen waren gerade einmal vier Wochen alt. Laut EU-Reisebestimmungen dürfen Welpen, die jünger als acht Wochen sind, nur mit ihrem Muttertier transportiert werden. Auch die Katzenbabys sind erst sieben bis acht Wochen alt und müssten eigentlich noch rund vier Wochen von ihrer Mutter versorgt werden.

Diese Art von Tierfunden könne man bereits als traurige Routine bezeichnen, sagt Heike Weber. Sie lobte die Verkehrspolizei Erlangen, die aufmerksam und richtig gehandelt habe. Da der Fahrer aus Bulgarien kam, vermutet das Tierheim, dass die Tierbabys auch dort gekauft wurden. Im Februar 2012 musste das Tierheim 92 Schmuggelwelpen auf einmal aufnehmen. Derzeit betreut es noch fünf Welpen, die am 8. August auf der A3 beschlagnahmt wurden.

Die bayerischen Tierheime, vor allem Nürnberg und München, verzeichnen zu Beginn der Sommerferien einen Höchststand an abgegebenen und ausgesetzten Haustieren. Nun muss sich das Nürnberger Tierheim noch zusätzlich um die Schmuggeltiere kümmern.

Heike Weber betont jedoch, dass die 24 Welpen und drei Katzenbabys vom aktuellen Transport für mindestens zwei Wochen unter strengster Quarantäne bleiben und nicht zu besichtigen sind. "Es werden keine Besucher zu den Welpen gelassen, es können und werden derzeit keine Anfragen zur Vermittlung beantwortet, weder über Facebook noch telefonisch." Die Welpen würden, wenn es das Alter und der Gesundheitszustand zulasse, nur nach mehreren, eingehenden Kennenlerngesprächen und einer Vorkontrolle vermittelt.

Der Artikel wurde am 12. August um 15.45 Uhr noch einmal aktualisiert.

 

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