Ab 2016: Nürnberger zahlen weniger Müllgebühren

4.7.2015, 06:00 Uhr
Müll in Nürnberg wird billiger. Schon 2016 steigen die Gebühren deutlich.

© Franziska Wagenknecht Müll in Nürnberg wird billiger. Schon 2016 steigen die Gebühren deutlich.

Normal kennen kommunale Gebühren nur eine Richtung: Sie gehen nach oben. Doch beim Abfall sieht das anders aus. Hier zeigt der Trend in Nürnberg nach unten. Bereits 2014 hatte die Stadt die Verbrennungsgebühren in der Müllverbrennungsanlage von 199 auf 148 Euro pro Tonne gesenkt. Hintergrund sind die Überschüsse, die bei dem städtischen Abfallbetrieb aufgelaufen sind. 2014 summierte sich der Betrag auf über 40 Millionen Euro. Das ist deutlich zu viel, denn ein Eigenbetrieb der Stadt darf nicht so viel auf die hohe Kante legen, wenn das Geld aus den Haushalten (sprich: Gebühren) der Bürger stammt.

Daher wurde in einem ersten Schritt die Verbrennungsgebühr gesenkt. Nun sollen auch die Haushalte profitieren. Bisher zahlen sie beispielsweise für eine 60-Liter-Tonne 184,08 Euro im Jahr, der 120-Liter-Behälter kostet 368,16 Euro, für die 240-Liter-Tonne sind 736,32 Euro fällig und der 770-Liter-Behälter schlägt mit 2362,36 Euro zu Buche.

Es werden deutlich mehr als zehn Prozent

Umweltreferent Peter Pluschke hatte gegenüber der Nürnberger Nachrichten bereits 2014 angekündigt, dass es Entlastungen geben soll. Damals sprach er bereits von einer Absenkung der Müllgebühren, die seit dem Jahr 2005 stabil sind, um „mindestens zehn Prozent“. Am Freitag erneut darauf angesprochen, hielt sich der für den Abfall zuständige Referent jedoch zurück. Nicht, weil die Stadt einen Rückzieher machen will. Vielmehr wollen er und OB Ulrich Maly nächste Woche selbst mit den Zahlen - und der guten Nachricht - an die Öffentlichkeit gehen. So viel aber konnten wir dem Umweltreferenten schon entlocken: Es werden noch deutlich mehr als zehn Prozent sein, um die die Abgaben sinken.

Dabei hinkt die Stadt Nürnberg einer allgemeinen Entwicklung hinterher. Andere Städte hatten ihre Müllgebühren bereits eher gesenkt. So ist München 2013 um 17 Prozent runtergegangen, Augsburg im selben Jahr sogar um 34 Prozent. In Kempten sind die Abfallgebühren seit 1997 gleich sechsmal gesenkt worden, zuletzt 2012 um elf Prozent.

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