Achtung, Abischerz! An Nürnbergs Gymnasien geht's rund

23.6.2015, 10:16 Uhr
Abischerz am Gymnasium Herzogenaurach: Die Zeit der Abiturprüfungen ist vorbei, jetzt ist Feiern angesagt.

© Matthias Kronau Abischerz am Gymnasium Herzogenaurach: Die Zeit der Abiturprüfungen ist vorbei, jetzt ist Feiern angesagt.

Das Dürer-Gymnasium verzichtet beispielsweise erstmals auf derartige Aktionen. "Das ist kein großer Verlust. Die Aktionen waren ideenlos und hatten das Niveau eines Kindergartens", urteilt Oberstudiendirektor Walter Hauenstein streng. Nach regelmäßigen Wasserschlachten mussten Putzkolonnen das Schulhaus reinigen. Auch in der Region sind die Scherze nach negativen Erfahrungen nicht unumstritten.

Am Melanchthon-Gymnasium liegt der letzte Abischerz zwei Jahre zurück. Schulleiter Otto Beyerlein meint,  die Idee, die Schulzeit mit einer schräg-ironischen Aktion abzuschließen, habe sich totgelaufen. Andere Schulen wie das Willstätter- oder das Johannes-Scharrer-Gymnasium halten dagegen an der Tradition des Abischerzes fest. Ihnen geht es um eine gemeinsame Gaudi, um eine witzige Aktion für die ganze Schulgemeinschaft. Aber böswillige Scherze auf Kosten anderer sind tabu.

Ein anderer, allerdings unerfreulicher Trend breitet sich dagegen immer mehr aus: Nach den letzten Prüfungen treffen sich Gymnasiasten und Fachoberschüler auf der Wöhrder Wiese, um feucht-fröhlich zu feiern. Nach stundenlangen Saufgelagen bleiben dann Berge von leeren Wodka-, Bier- und Weinflaschen sowie  Papier- und Verpackungsmüll zurück. Die Polizei beobachtet die Szenerie regelmäßig. Und die Stadt muss anschließend den Dreck wieder beseitigen, weil die Absolventen einfach verschwinden. Reifeprüfung im Benehmen: nicht bestanden.

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