Asia-Küche und das Ende einer Ära

19.6.2015, 17:10 Uhr
Asia-Küche und das Ende einer Ära

© Foto: Michael Matejka

Kaum zu glauben, dass sich an der dicht befahrenen Sigmundstraße im Nürnberger Westen ein geschmackvoller asiatischer Fast Food verbirgt. Statt viel Kitsch zwischen grellen Plastikblumen auf den Tischen, Stofffächern an den Wänden und Fahrstuhlmusik in Dauerschleife gibt es im „Ono - Fresh Asian Food“ ein in Braun gehaltenes, modernes Interieur mit ein paar Bildern an der Wand und großen Lampen, die von der Industrie-Decke baumeln. Bei schönem Wetter wartet vor der großen Glastür eine kleine Sonnenterrasse.

Erst vor einem halben Jahr haben Tien Ha und seine Frau Guy Nguyen aus Vietnam mit viel Liebe aus einem leerstehenden Komplex ihr „Ono“ gezaubert. Wäre da nicht der Geschirrwagen, der an der Seite parkt, man könnte das „Ono“ auch für ein normales Restaurant halten. Kulinarisch kann der Betrieb da ohnehin mithalten, was bereits bei den Vorspeisen beginnt. Da wären zum Beispiel die „Ono-Roll“ (2,50 Euro/zwei Stück): Das in Reispapier eingewickelte, knackige Gemüse schmeckt dank der frischen Kräuter herrlich frisch und leicht. Während die „Ono-Suppe“ (2 Euro) mit reichlich Glasnudeln, Hühnchen und frischen Ingwer-Stückchen schon ein recht guter Magenfüller ist. Passend zum Sommer gibt es aber auch kalte Vorspeisen wie etwa frischen Mango-Salat mit Hühnchen belegt (5,90 Euro).

Bei den Hauptspeisen geht das Paar, das zuvor ein Restaurant im Erzgebirge betrieb, keine großen Experimente ein. Es gibt die Klassiker, wie Chop-Suey (5,50 Euro), Reisnudeln mit Rindfleisch (5,90 Euro) oder Fisch süß-sauer (5,90 Euro).

Das Thai-Curry ist in jeder Variante zu empfehlen, ob nun zum Hühnerfleisch oder zur knusprigen Ente. Dabei macht es seinem Namen alle Ehre! Wer es weniger scharf mag, für den schaltet Tien Ha auch einen Gang zurück. Denn alles wird frisch zubereitet, wie der Gast an der Theke sehen kann, wenn Tien Ha das knackige Gemüse in seinen Wok gibt.

Hungrig sollte man im „Ono“ immer sein. Denn die Portionen fallen reichlich aus. Und wer keine Zeit hat, sich bei dem Paar niederzulassen, für den gibt es alles, auch diverse Boxen, zum Mitnehmen - wie es sich für ein Fast-Food-Restaurant gehört. Zum Abschied winkt die große Kunststoff-Katze dem Gast noch ein bisschen Glück zu. Denn so ganz ohne Kitsch geht es am Ende eben auch im „Ono“ nicht.

Das Ende einer Ära

Generationen von Schülern und Studenten standen im „Starclub“ am Kicker oder tranken eines von 33 Sorten Bier. In den 70er Jahren hatten fünf junge Männer ihren Übungsraum am Maxtorgraben in eine Kellerkneipe verwandelt, später eröffneten sie dann die „Ruhestörung“, das „Dröhnland“, den „Freudenpark“ und das „Boot“. Eine Zeit lang war der Starclub derart angesagt, dass Türsteher die Menge an Feierwütigen kanalisieren mussten. Doch jetzt ist nach über 40 Jahren Schluss am Maxtorgraben 33.

Wer ein bisschen in vergangenen Zeiten schwelgen möchte, findet hier einen Rückblick ins Nürnberger Nachtleben vergangener Tage.

Vor über zwei Jahren übernahm Florian Wolf die Kneipe und nannte sie „Coalclub“. „Ich war hier fast 14 Jahre lang Gast und dann Pächter“, sagt Flo, und dass er schon extrem traurig sei. Aber gerade der Sommer sei einfach schwierig für den „Coalclub“, der winzige Biergarten vor dem Lokal an der Straße wurde immer wieder mal von Unbekannten zerstört, vielen Nachbarn war die Kneipe ohnehin ein Dorn im Auge.

„Irgendwann muss man eben kapitulieren“, sagt Wolf und fügt hinzu: „Aber das war vermutlich nicht unsere letzte Bar.“ Heute und morgen ist nochmals geöffnet, die letzte Party steigt am Samstag, 27. Juni, ab 19 Uhr.

Das beste Eis Nürnbergs?

Jeder Wirt freut sich darüber, im Feinschmecker erwähnt zu werden. In der Juli-Ausgabe nun wurden die 40 besten Eiscafés in Deutschland aufgelistet. In Nürnberg soll es das beste Eis im Paradiso dei Dolci, Äußere Laufer Gasse 24, geben: „Der Pasticciere Fabio aus Sizilien kann nicht nur backen, er kennt sich auch in der Kälte aus“, heißt es da. Es gebe „angenehm dezent gesüßtes Milch- und Fruchteis“, aber auch Cassata und eine tolle Idee: „Eis kommt in der hausgebackenen Brioche.“

Zwangloser Genuss

Damit nicht genug: Auch die 500 besten Restaurants Deutschlands für den Alltag wurden zusammengestellt, die auf „zwanglosen Genuss“ setzen. Alle mit Wohlfühlatmosphäre, freundlichem Service und unkomplizierten Gerichten zu günstigen Preisen.

Wie zum Beispiel das „Fischer“, Schottengasse 1 in Nürnberg: Dort seien die mediterranen Gerichte „von wunderbar ausgeprägten Aromen bestimmt“. Das Sebald, Weinmarkt 14, sei bei „gehobener Küche so leger, kein Wunder, dass es immer gut besucht ist“. Die Vineria, Kleinreuther Weg 87, ist eine „schicke Location in einer ehemaligen Möbelmanufaktur“, in der man zwischen Weinregalen Seeteufel mit hausgemachten Taglioni speisen könne.

Das Nürnberger Altstadtfest wirft seine Schatten voraus. Zum 45. Mal findet es zwischen dem 17. und 28. September auf dem Hans-Sachs-Platz und der Insel Schütt statt. Und jedes Jahr spechten wieder etliche Nürnberger Wirte darauf, eine der 20 Hütten zu ergattern.

In diesem Jahr ist das „Ludwigs“ neu dabei: „Ludwigs Festhütte“ findet man dann auf der Insel Schütt in Hütte 16/17. Bislang residierte hier das „Gutmanns“, das nun eine Hütte weiter zieht (früher: Feinkost Fischer).

Zu trinken gibt es „Mahr’s Bräu“, über das Speisen-Angebot denken David Hasenauer und Alexander Ludwig noch nach.

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