Ein Stadtteil-Lokal mit badischer Küche

25.5.2016, 20:12 Uhr
Ein Stadtteil-Lokal mit badischer Küche

© Michael Matejka

Das Restaurant "Savanna" in Schoppershof ist ein richtiges Stadtteil-Lokal – und zwar für die ganze Familie. Vor mittlerweile sechs Jahren haben Andreas und Daniela Brocke das ehemals afrikanische Restaurant übernommen und ihm einen eigenen Stempel aufgedrückt. Brocke kommt ursprünglich aus Freiburg und da ist es nur folgerichtig, auch seine badischen Heimat-Speisen auf die Karte zu nehmen. Flammkuchen beispielsweise, mit dünnem, knusprigem Boden (ab 3,50 Euro) und verschiedenem Belag von süß mit Himbeeren und Haselnusskrokant bis salzig. Der Küchenchef experimentiert gerne und verwendet saisonales und regionales Gemüse. Die Karte wechselt wöchentlich und wenn etwas aus ist, dann ist es eben aus.

Die Leber, entweder vom Kalb oder vom Rind, mal sauer mit Soße oder gebraten mit Äpfeln und Zwiebeln, ist ein Dauerbrenner (12,90 Euro). Schön kross die Bratkartoffeln, das Fleisch dazu fantastisch zart. Auch der Badische Wurstsalat mit Bibeleskäse und Bratkartoffeln (9,80 Euro) hat seine Fans. Seit kurzem stehen Burger auf der Wandtafel – vegetarisch oder mit Fleisch.

Wer es kalorienärmer bevorzugt, wählt den feinen Lachs auf Lauchgemüse mit Kartoffeln (13,90 Euro). Dazu ein Glas guten Grauburgunder vom Kaiserstuhl (0,2 l für 4,80 Euro) und zum Verdauen einen kleinen badischen Schnaps.

Reservieren sollte man in jedem Fall. Denn an den Holztischen sitzen nicht nur Paare, sondern auch sehr zufrieden aussehende Familien. Wirtin Daniela Brocke hat für jeden Gast ein Lächeln und ein paar nette Worte übrig. Und jetzt im Sommer lockt ja auch noch die hübsche Terrasse vor dem Lokal ins "Savanna".

Wallfahren und Schlemmen

Die Seele baumeln lassen – nirgendwo geht das besser als in der Wallfahrt in Freystadt. Erst sehen sich die Augen satt in der prächtigen Wallfahrtskirche, präzise und akkurat stukkatiert von den Asams, anschließend geht es nur wenige Meter weiter über die Gasse ins "Restaurant Franziskus". Früher waren das Räume, in denen sich die Wallfahrer bei einer Brotzeit und Bier erquicken konnten — heute residiert hier eine gar nicht so kleine, sehr feine Gastronomie.

Ein Stadtteil-Lokal mit badischer Küche

© Wolfgang Fellner

Beate Schiller heißt die Wirtin und sie ist eine feste Größe in der Gastro-Szene im Landkreis Neumarkt. Alleine schon familiär bedingt, hat sie doch bis vor gut 16 Jahren das Johannes-Zentrum in Neumarkt geführt. Lokale Küche, regionale Produkte, das war damals schon ihr Ding, als sie das große Haus von ihrem Vater übernahm. Es folgte eine Auszeit hinter dem Kochtopf, andere Geschäftsmodelle reizten, und dann reifte der Gedanke, doch zu den Wurzeln zurückzukehren.

Das Restaurant gehört der Pfarrei Peter und Paul Freystadt, 300 Plätze hat es, rechnet man Saal, Seminarräume und den Biergarten dazu. Die Gäste kommen aus der Umgebung. Und dann sind da noch die Pilger, die wegen der Wallfahrtskirche kommen. Die hat Antonio Viscardi in den Jahren 1700 bis 1710 gebaut.

Fantastische Kunst in der Kirche verlangt nach ebenso überzeugender Kunst in der nahen Küche: Und dafür steht Beate Schiller. Die Speisekarte kennt die Standards, dazu kommt, monatlich wechselnd, das Motto der Saison. Eingekauft für die Küche wird in der Region, die Eier kommen aus dem nahen Möning, der Ziegenhof um die Ecke liefert Käse, das Fleisch kommt aus dem Umland, frisch muss alles sein.

Das Schaumsüppchen vom Bärlauch mit Lachsstreifen und Croutons (4,90 Euro) ist sehr angenehm, sämig in der Konsistenz, kräftig im Geschmack. Die gebratene Hühnerbrust auf Kräuterrisotto mit Tomatencreme (14,50 Euro) ein Gedicht, genau auf den Punkt gebracht.

Und auch die Spaghetti mit Bärlauch-Pesto auf Schmortomaten (9,90 Euro) erfreuten den Vegetarier beim Test. Das Potpourri reicht vom bunten Salatteller mit Senf-Vinaigrette, Pilzen und Kräutern über gebratene Schweine-Medaillons auf Pfeffersauce mit Kartoffelnocken bis zum Cordon bleu mit Bärlauch oder einem Ribeye-Steak auf Rösti. Wer es bodenständig mag, greift zum Schweinebraten, der keinen Vergleich scheuen muss. Dazu kommen am Dienstagabend Rippchen frisch vom Grill, am Donnerstag ist Burger-Time. Mittagstisch gibt es planmäßig nicht, außer man verhandelt mit der Wirtin.

Barockhäusle mit bestem Schäufele

Große Freude bei Wirtin Rosi Hofmann und ihren Stammgästen: Im Lokal in Johannis wird das beste Schäufele der Stadt serviert. So haben zumindest die Koch-Experten in der Sendung „Mein Lokal — Dein Lokal — Spezial“ von Kabel eins entschieden. Ins Rennen gegangen waren noch "" und der Foodtruck „Goud“. Doch am Ende überzeugte das Barockhäusle, Rosi Hofmann kann sich über die SiegPrämie von 500 Euro freuen.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

Verwandte Themen


Keine Kommentare