Einbruch bei Club-Profi Salli: Schuhdiebe verurteilt

19.2.2019, 21:41 Uhr

Die Tatorte liegen fast alle im Süden der Stadt, etwa im Nibelungenviertel. Dort stahlen die Männer alles, was nicht niet- und nagelfest ist, aus den Wohnungen - unter den Geschädigten ist auch Edgar Salli, Spieler beim 1. FCN. Er war, wie fast alle Geschädigten, zu Hause, als die Einbrecher in der Nacht kamen. Wie es sich anfühlt, wenn Menschen eines armen Volkes in die Häuser eines reichen eindringen, ist im Landgericht Nürnberg-Fürth häufig zu hören, diesmal waren es drei Rumänen, die aus dem Armenhaus Europas einreisten, um hier Straftaten zu begehen und davon zu leben.

Einbruch ist für Geschädigte ein ziemlich ekelhaftes Delikt, der finanzielle Schaden mag versichert sein, doch der Gedanke, dass jemand in den Schränken herumgewühlt, Schubladen ausgekippt und persönliche Erinnerungsstücke mitgenommen hat, lässt sich nicht so einfach vergessen. Zu den Opfern dieser Einbruchsserie gehört auch ein neunjähriges Mädchen; sie hat das Geschehen bis heute nicht verkraftet und geht erst zu Bett, wenn vorher alle Türen abgesperrt werden.

DNA-Spuren am Tatort

Auch Club-Profi Edgar Salli war wach, als die Einbrecher aus seiner Wohnung einen 20 Kilo schweren, 1,20 Meter langen Fernsehapparat, eine Spielekonsole, ein Massagegerät, Sporttaschen und sechs Paar Fußballschuhe schleppten. Aus Angst vor den Einbrechern versteckte er sich im Schlafzimmer - was der kriminalpolizeilichen Empfehlung entspricht. Überführt wurde das Trio auch deshalb, weil die beiden jüngeren Männer ihre DNA an den Tatorten hinterlassen hatten.

Die drei Angeklagten hatten die Taten in wechselnder Besetzung begangen, abhängig von ihrem Tatbeitrag fallen die von der 16. Strafkammer verhängten Freiheitsstrafen unterschiedlich aus: Der Haupttäter (29) ist schuldig des schweren Wohnungseinbruchsdiebstahls in fünf Fällen, in vier Fällen mit Sachbeschädigung, und des versuchten Einbruchsdiebstahls in fünf Fällen - er wurde zu sechs Jahren Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt.

Der 28-Jährige muss fünf Jahre und drei Monate verbüßen, er wurde für drei schwere Einbruchsdiebstähle verurteilt und vier Versuche. Vergleichsweise milde kam der 33-Jährige davon: Er hatte das Fluchtauto gesteuert und die Anwesen ausgespäht. Beihilfe zum schweren Wohnungseinbruchsdiebstahl und Hehlerei bringt ihm ein Jahr und acht Monate Freiheitsstrafe ein, die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.


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