"Fazzoletti" sich wer kann: Band debütiert beim Bardentreffen

28.7.2015, 09:04 Uhr

© Foto: superhorz/PR

Gegründet wurde die Kapelle als Kumpelcombo vor stolzen 30 Jahren in Hilpoltstein, das mit seiner kleinen aber feinen Musikszene immer für eine Überraschung gut ist. Längst leben und proben die Musiker jedoch alle in Nürnberg — letzteres noch immer jeden Sonntag.

Im Lauf der Jahre und Jahrzehnte ist das seinerzeitige Gründungstrio K. J. Ross (Gitarre), Rainer Buschke (Saxofon) und Fips Buschke (Keyboards) auf beinahe Fußballmannschaftsstärke ausgewachsen — ganz zu schweigen von den vielen Musikern, die im Lauf der Zeit kamen und gingen. Zumindest der Kern der Band blieb jedoch all die Jahre konstant. Was laut Fatim Boutros unter anderem an einem gerüttelt Maß an fränkischer Störrigkeit liegt.

"In deinem Leben kann sich alles ändern – Fazz bleibt! Diese Band hat eine unsterbliche Kontinuität", schwärmt der Schlagzeuger, der 1998 zur Band stieß ("ich wurde mit dem Versprechen gelockt, dass ich ein altes Auto kriege, wenn ich bei ihnen anfange, aber die Karre habe ich natürlich nie gesehen").

Neue Stimme bringt neuen Schwung

Dass bei der nimmermüden fränkischen Funk-Jazz-Groove-Maschine derzeit wieder mehr geht als zuletzt, liegt vor allem an zwei Dingen. Zum einen hat Fazzoletti eine junge, neue und vor allem tolle Stimme an Bord: Julia Fischer, die man von dem Nürnberger Acoustic-Pop-Trio The Rose & Crown kennt. "Mit Julia macht es unglaublichen Spaß zu spielen. Sie hat sich in Rekordzeit die alten Nummern draufgeschafft, und nicht nur meiner Meinung nach klingen wir mit ihr besser denn je!"

Grund zwei: Nachdem es zuletzt immer schwieriger wurde, gemeinsame Termine zu finden, kippten die Musiker den goldenen alten Kumpel-Ethos über Bord, dass es ohne die Stammbesetzung nicht geht. Künftig tritt die Band auch mit Aushilfskräften an — die Musiker sehen es als Professionalisierung und freuen sich über die wiedergewonnene Flexibilität.

„Musik macht man an Wochenenden, und diese sind nun mal ein endliches Gut im Jahr“, sagt Fatim nüchtern. "Zumal viele von uns professionelle Musiker sind und nicht nur bei Fazzoletti spielen, sondern unter anderem auch bei Die Japanische Clubjacke, Supersoft, Peter Pelzner oder eben The Rose & Crown mitmischen."

Simpel, aber es knallt!

Mit Subs, also Auswechselspielern, anzutreten ist freilich immer ein Wagnis — vor allem für ein gewachsenes Pflänzchen wie Fazzoletti, bei dem es viel um die Zwischentöne geht und um das, was zwischen den Menschen passiert. Der Gesamtsound ist hier stets mehr als nur die Summe aller Teile. "Unsere Songs sind oft recht simpel, doch wenn die richtigen Leute zusammenspielen, dann knallt es!"

Die Zeichen stehen jedenfalls gerade wieder auf Sturm für Fazzoletti, die es dank der feuerroten Gitarre von K. J. sogar schon einmal in die "Tagesschau" geschafft haben. "Wenn ich so überlege, ist der Sound, den wir spielen, jetzt wieder angesagter als noch vor fünf Jahren", nickt Fatim.

Bitte vormerken: "Fazzoletti sich wer kann" heißt es beim Bardentreffen am Samstag, 1. August, ab 21.50 Uhr auf dem Lorenzer Platz. Am 14. November steigt dann im Künstlerhaus die große Party zum 30. Bandjubiläum.

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