Für Tariflöhne: Streik bei Modehauskette Wöhrl in Nürnberg

13.4.2017, 14:34 Uhr
Hans Rudolf Wöhrl am Ludwigsplatz: Von den Streikenden wollte nach unbestätigten Angaben niemand mit ihm reden.

© Eduard Weigert Hans Rudolf Wöhrl am Ludwigsplatz: Von den Streikenden wollte nach unbestätigten Angaben niemand mit ihm reden.

Viele seien wegen eines Stundenlohns von nur zwölf Euro von Altersarmut bedroht, sagte Hubert Thiermayer von der Gewerkschaft Verdi, die zum Streik vor der Filiale in der Altstadt Nürnbergs aufgerufen hatte. Einige wenige würden über Provisionen nach Firmenangaben viel verdienen. "Das ist ein Skandal."

Der Vorstand des im Insolvenzverfahren befindlichen Unternehmens zeigte indes "Null Verständnis" für die Aktion und warf Verdi Profilierungssucht vor. Die Proteste kämen zur Unzeit, da sich die Firma kurz vor dem Abschluss der Sanierung befinde, teilte Restrukturierungsvorstand Christian Gerloff mit.

Auch der ehemalige Wöhrl-Chef Hans Rudolf Wöhrl kam am Donnerstag an den Ludwigsplatz. Er zeigte Unverständnis für die Demonstranten und widersprach deren Behauptungen: "Es ist nicht richtig, dass Wöhrl nicht gut zahlt - ein Verkäufer verdient bei uns bis zu 35,- Euro", sagte er gegenüber dem Bayerischen Rundunk.

Bei Verdi kam der Auftritt von Hans Rudolf Wöhrl alles andere als gut an.  "Er versuchte die Kundgebung zu stören und scheute auch nicht davor zurück, Drohungen gegen die Streikenden auszusprechen“, erklärte Streikleiterin Gabriela Ziegler in einer Pressemitteilung.

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