Fußball und Menschenrechte: WM in Katar ist "ein Fehler"

16.1.2016, 13:12 Uhr
Fußball und Menschenrechte: WM in Katar ist

© Sportfoto Zink / JüRa

Die Fußball-WM in Katar? "Ist ein Fehler", sagt Claudia Roth, Bundestags-Vizepräsidentin. Der fußballaffinen Roth geht es dabei nicht ums Biertrinken oder eine WM im Winter, worauf sie aber zugegeben nicht viel Lust hat. Ihr geht es um: Menschenrechte.

Und da hat Roth eine lange Liste von Rechten, politische wie soziale, die dort keine Rolle spielen. Sie prangert das "System moderner Sklaverei" an, das sie selbst gesehen hat. Allen voran auf den WM-Baustellen.



Fußball und Menschenrechte, mit diesem Thema befasst sich die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur in Nürnberg bei einem zweitägigen Kongress. 100 Vertreter von Verbänden sind dann auch bei der Podiumsdiskussion zur WM-Vergabe im Historischen Rathaussaal.

"Bring back the football to uns"

Und da fällt auch die Frage: Was tun? Katar die WM entziehen? "Der Zug ist abgefahren", sagt Mark Pieth. Auch weil die Fifa mit den eigenen Problemen zu kämpfen hat. Der Ex-Leiter der Reformkommission muss es wissen. Er sagt: "Nächstes Mal muss es besser werden: Wer nicht entsprechende Bedingungen erfüllt, muss zahlen: Konventionalstrafen."

Das reicht Roth nicht! Sie fordert sofort bessere Bedingungen für Arbeiter in Katar und eine menschenwürdige Unterbringung. Sylvia Schenk, Juristin und ehemalige Leichtathletin, sagt aber, dass durch den Blick dorthin die Zustände nun zumindest in den Fokus rücken. "Wenn wir jetzt Katar die WM wegnehmen, lassen wir die Migrantenarbeiter im Stich."

Das Problem sei aktuell der "Totalausfall Fifa" (Schenk). Für deren Umbau benötige es laut der Juristin "die richtigen Leute, die richtige Struktur, die richtige Kultur". Claudia Roth aber vermisst bei der Fifa die Reformer. Ihre Bitte: "Bring back the football to uns."

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