In Nürnberg fehlen weiterhin viele Hortplätze

15.8.2014, 08:00 Uhr
In Nürnberg fehlen weiterhin viele Hortplätze

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Die Grundschulen Neunhof und Ziegelstein sind betroffen, die Scharrerschule in Gleißhammer, die Schulen in Laufamholz, in der Altstadt und in Kornburg: Nicht nur an diesen Standorten sucht die Stadt nach Räumen, die sich für zusätzliche Horte anmieten lassen oder nach Grundstücken für Neubauten. 1920 Hortabsagen gingen in diesem Frühjahr raus - viele Eltern haben sich notgedrungen anderweitig eine Betreuung gesucht oder sich mit der Mittagsbetreuung arrangiert.

Beispiel Grundschule Thoner Espan: Hier haben laut Jugendamt vier Kinder einen Platz in der Mittagsbetreuung, die eigentlich lieber in einen Hort gehen würden. Dabei ist in Thon schon einiges in Bewegung: Die wbg kommunal hat einen Container auf das Schulgelände gestellt. Wenn die Raumluftmessungen in Ordnung sind, können dort im September drei Schulklassen einziehen. Vier Jahre lang sei in dem Container ein Raum frei für den Hort, sagt Schulreferent Klemens Gsell. „Danach ist dort wegen der fünften Eingangsklasse, die wir jetzt bekommen, alles voll.“

Neben der Grundschule Thoner Espan möchte die Stadt ein Firmengrundstück anmieten, der Pachtvertrag ist aber noch nicht geschlossen. „Der Bauantrag für den Hort-Neubau auf diesem Gelände soll aber diese Woche gestellt werden“, sagt wbg-Sprecher Dieter Barth. Baubeginn sei für Herbst geplant. Gudrun Heidecker vom Förderverein der Grundschule lobt in einem Brief an den Stadtanzeiger
die gute Zusammenarbeit mit dem Schulreferat. „Der Verein betreut ab Herbst 150 Kinder in seiner Mittagsbetreuung, dazu kommen 75 Hortplätze. Die Kinder in Thon sind also alle gut untergebracht und es gibt keine Warteliste mehr.“

Dass in diesem Jahr viele Eltern in Nürnberg auf die Mittagsbetreuung ausgewichen sind, weil Hortplätze fehlen, kann Klemens Gsell nicht bestätigen. „Es gab in diesem Jahr keinen Ansturm auf die Mittagsbetreuung, wir liegen bei den Zahlen von 2013.“

Jedes Kind soll im Herbst einen Hortplatz haben

Dass die Lösung, die für die Grundschule Fischbach gefunden wurde, nicht ideal ist, gibt Gsell zu. Ein Shuttle wird die Kinder zum Hort der Lebenshilfe in der Ostendstraße fahren. Auf lange Sicht wird ein Baugrundstück unweit der Schule für einen Hort-Neubau bis 2020 geprüft.

Fahren müssen auch die Kinder in Langwasser. Dort gab es bei 90 Anmeldungen 70 Absagen. Zwölf Eltern suchen weiterhin einen Betreuungsplatz. Das Jugendamt bietet ihnen laut Vize Georg Reif im Herbst einen Shuttle-Service zum neuen Zentralhort in der Merseburger Straße an. Dort seien 50 Plätze für die Kinder aus der Zugspitzstraße reserviert.

Die Kinder der Grundschule Ziegelstein müssen ebenfalls in den Zentralhort in der Merseburger Straße fahren. Außerdem bekommen sie in den früheren Räumen der Schulvorbereitenden Einrichtung im Heroldsberger Weg 20 Hortplätze. Träger ist die Arbeiterwohlfahrt. In der Streitberger Straße stellt das Katholische Kirchenstift zehn Plätze.

Sozialreferent Reiner Prölß versprach jetzt im Jugendhilfeausschuss, dass jedes Kind im Herbst einen Hortplatz haben wird. Dann müssten allerdings auch noch die drei Kinder aus der Holzgartenschule unterkommen, die bislang leer ausgegangen sind. Sie sind laut Jugendamt die Einzigen, für die es bislang noch keine Lösung gibt. Auch in Fürth fehlen Plätze.

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