In Nürnbergs Innenstadt stehen bald Litfaßsäulen-WCs

23.1.2015, 10:09 Uhr
In Nürnbergs Innenstadt stehen bald Litfaßsäulen-WCs

© Franke/JCDecaux

Mit dieser ungewöhnlichen Maßnahme reagiert die Stadt auch auf den Protest von Anwohnern in der Altstadt über wildes Pinkeln und zu wenig öffentliche Toiletten. Vogel, zugleich Chef des für Toiletten zuständigen Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör), sagte, dass nach und nach fünf oder sechs alte Litfaßsäulen zu WC-Werbesäulen umgebaut werden. Ein weiterer Standort ist zum Beispiel am Obstmarkt. Da die Säulen nach DIN-Norm nicht behindertengerecht sind, wird außerdem noch eine behindertengerechte Toilette im Herzen der Altstadt gebaut. Vogel: "Ich habe mit dem Behindertenrat darüber bereits gesprochen."

50 Cent pro Gang

Die neuen Toilettensäulen sind dann kostenpflichtig, betont der Bürgermeister. Wie bei den anderen WCs sind pro Gang 50 Cent fällig. "Das Toiletten-Thema ist für die Bevölkerung wichtig", weiß Vogel. In der Altstadt hatten sich die "Klo-Aktivisten" in den letzten zwei Jahren immer wieder lautstark zu Wort gemeldet. Sie beklagen - vor allem auch bei größeren Veranstaltungen - viele "Wildpinkler". Außerdem bemängeln sie, dass es zu wenig öffentliche Toiletten gibt und die bestehenden nicht lange genug geöffnet sind.

Die Stadt reagierte daraufhin mit einem Test und verlängerte die Öffnungszeiten in mehreren, wichtigen WC-Anlagen der Altstadt vor gut einem Jahr. Eigentlich sollte der Versuch in diesem Monat auslaufen. Doch auch auf Wunsch von CSU und SPD, so Vogel, laufe der Versuch nun noch weiter, bis die neuen Anlagen stehen.

Sör kooperiert bei dem Litfaßsäulen-Projekt mit der Stadtreklame, dessen Geschäftsführer Vogel bis zum Wechsel an die Stadtspitze war. Auch die neuen Säulen bieten weiter Werbeflächen. Vogel betont aber, dass es dadurch keine zusätzlichen Werbeträger in Nürnberg gebe. Über einen Vertrag, der jedoch noch nicht unterzeichnet ist, werden die Modalitäten geregelt. Dazu gehört auch die Finanzierung. Sör zahlt über einen längeren Zeitraum  pro Jahr 50.000 Euro an die Stadtreklame, die zudem auch die Werbeeinnahmen erhält.

20 Kommentare