Keine "Dreck-Weg-App" für Nürnberg

14.5.2015, 06:00 Uhr
Schon jetzt melden sich viele Nürnberger wegen des Mülls bei Sör. Bisher gibt es dafür das Servicetelefon.

© Andreas Franke Schon jetzt melden sich viele Nürnberger wegen des Mülls bei Sör. Bisher gibt es dafür das Servicetelefon.

Solche Apps seien toll, sagte Sör-Chef Christian Vogel am Dienstag im Personal- und Organisationsausschuss — und schickte ein dickes "Aber" hinterher. Man dürfe die Ansprüche der Bürger nicht so hochschrauben. Bereits jetzt gehen am Sör-Servicetelefon im Jahr 25.000 Anrufe ein. "Vom Sofa auf dem Gehweg bis zur Zigarettenkippe im Rinnstein" würden sehr unterschiedliche Probleme gemeldet. Und Sör solle alle lösen.

Hier, wie auch bei anderen Internet-Projekten, die Nürnberg langfristig zur "NetCity" machen sollen, fehlt es allerdings oft an Personal. Denn Ärger muss nicht nur mitgeteilt, sondern auch so schnell wie möglich abgearbeitet werden.

Der Servicebetrieb ist Pilot-Dienststelle des künftigen Anliegen-Managements. Es soll ab Ende des Jahres intern getestet und später, wie die "Dreck-Weg-App", auch via Handy erreichbar sein. Nicht nur für Beschwerden über Schmutz. Angesichts der komplizierten Materie und des verwirrenden Digital-Chinesisch, in dem der „NetCity“-Bericht der Verwaltung verfasst war, verlor nicht nur SPD-Stadträtin Gabriele Penzkofer-Röhrl stellenweise den Überblick. Sie bat um ein Schaubild, das digitale Projekte verständlicher darstellt.

Drei digitale Debatten

Bei drei großen Themen können die Bürger(innen) heuer per Internet mitsprechen: Die E-Partizipation „Radständer in der Nordstadt“ geht am Samstag zu Ende, der Kontumazgarten ist gerade neu im Netz. Ab Oktober soll dann über den neuen Stadtteil an der Brunecker Straße digital debattiert werden. Das sei eine echte Herausforderung, so Elke Leo von den Grünen.

Nicht wirklich eingeschlagen haben die schwarz-weißen QR-Codes an Nürnberger Sehenswürdigkeiten, mit denen man sich über Frauenkirche, Ehekarussell oder das Neue Museum informieren kann. Nur 1189 Nutzer haben während eines Dreivierteljahres diesen Weg gewählt. Die Codes sollten besser mit einer NürnbergApp verlinkt werden, hieß es.

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