Kreisjugendring lehnt Alkoholverbot in der Altstadt ab

22.4.2014, 06:00 Uhr
Der Kreisjugendring Nürnberg-Stadt (KJR) lehnt ein Alkoholverbot in der gesamten Altstadt und auf dem Discogelände um Kohlenhof und Klingenhof ab.

© dpa Der Kreisjugendring Nürnberg-Stadt (KJR) lehnt ein Alkoholverbot in der gesamten Altstadt und auf dem Discogelände um Kohlenhof und Klingenhof ab.

Alkoholexzesse seien nicht zu entschuldigen und müssen nach Möglichkeit verhindert werden, und damit verbundene Gewalttaten müssten auch verfolgt und sanktioniert werden. Das gelte für Bierzeltschlägereien ebenso wie für Vorfälle im Umkreis der Diskotheken oder in der Altstadt.

Allerdings fordert die Kreisjugendring-Vorsitzende Sandra Müller im Umgang mit diesem Problem Augenmaß und den Vorrang von präventiven Maßnahmen, anstatt mit Verboten zu reagieren: „Junge Leute wollen am Wochenende Party machen und feiern und sich amüsieren, Alkohol gehört nun mal dazu“, so Sandra Müller.

Wichtig ist nach ihrer Meinung, dass Jugendliche lernen und erfahren, beim Alkoholgenuß für sich das richtige Maß zu finden, damit sie in ihrem sozialen Verhalten einen kühlen Kopf bewahren könnten.

Der Kreisjugendring Nürnberg-Stadt (KJR) lehnt ein Alkoholverbot in der gesamten Altstadt und auf dem Discogelände um Kohlenhof und Klingenhof ab.

Der richtige Umgang von Jugendlichen mit Alkohol ist nach Müllers Worten vorrangig eine Aufgabe der Jugendhilfe und nicht die von Polizei und Ordnungsamt.

Alkoholverbote in der Nürnberger Altstadt seien ein Zeichen von Hilflosigkeit. Sie würden Alkoholmissbrauch nicht verhindern, und jugendliche Komasäufer würden sie nicht stoppen. Sandra Müller: „Es wird andere Orte geben – und auch da muss dann in erster Linie pädagogisch damit umgegangen werden, wie das der Kreisjugendring im Umfeld seines Jugendhauses ,Luise‘ vor einigen Jahren bewiesen hat.“

Dort sei statt auf ordnungspolitische Maßnahmen auf suchende Jugendarbeit und erzieherischen Jugendschutz gesetzt worden – und das Konzept sei erfolgreich.

In unserer Umfrage hat sich die Mehrheit der User für ein Alkoholverbot ausgesprochen.

Informationen finden Sie unter www.bjr-jugendschutz.de.

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