Kriminalität in Nürnberg: Hier liegen die Schwerpunkte

6.6.2017, 05:57 Uhr
Wo Alkohol fließt, da kracht es öfter. Deshalb sind die Disko-Areale und die Innenstadt besonderer Schwerpunkt für die Polizei.

© Archivfoto Wo Alkohol fließt, da kracht es öfter. Deshalb sind die Disko-Areale und die Innenstadt besonderer Schwerpunkt für die Polizei.

8736 Fälle von Straßenkriminalität registrierte die Polizei 2016. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 467 (oder fünf Prozent) weniger Taten. Konkret bedeutet das: weniger Fahrraddiebstahl, weniger Sachbeschädigung, weniger Taschendiebstahl und weniger Handtaschenraub. Zugenommen haben Pkw-Aufbrüche und Körperverletzungen, vor allem die gefährliche Körperverletzung.

Letzteres geht nicht zuletzt auf Zuwanderer zurück, deren Beteiligung deutlich anstieg. Dies vor allem für Gewaltdelikte (hier begingen 2016 Flüchtlinge 255 von insgesamt 1433 Taten), Körperverletzungen (654 von 5066 Taten) und Rauschgiftdelikte (724 von 4465 Taten). Allerdings: 58 Prozent der Rohheitsdelikte - dazu werden Raub, Körperverletzung und Freiheitsberaubung gezählt - ereigneten sich 2016 in Asylbewerber-Unterkünften. Sowohl Täter als auch Opfer sind hier durchwegs Flüchtlinge.

Höhepunkt an "Ausgehtagen"

Weitere neun Prozent ereigneten sich in Wohnungen. Die Gründe sind vielfältig. Jenseits dessen konzentrieren sich Raubüberfälle und Rohheitsdelikte durch deutsche und nichtdeutsche Täter auf einige geografische Schwerpunkte im Stadtgebiet: die Innenstadt mit einem gewissen Höhepunkt zu den "Ausgehtagen" von Donnerstag bis Samstag und die Disko-Areale in Klingenhof und an der Regensburger Straße. Im Sommer kommen noch Ausweichplätze Wöhrder Wiese, Stadtgraben, Plärrer-Umfeld und Südstadt-/Aufseßplatz, die in der Kriminalstatistik allerdings eine weniger deutliche Rolle spielen. Sachbeschädigungen (hier vor allem Graffiti), Kfz-Aufbrüche und Fahrraddiebstähle verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet, berichtet Lang.

Um Graffiti-Fälle kümmert sich eine eigene Arbeitsgruppe. Zu den Sachbeschädigungen zählen auch immer wieder abgetretene Spiegel von geparkten Autos. Es gab schon Serien mit Hunderten von Fällen.

Taschendiebstähle stehen - wenn auch rückläufig - nach wie vor im Fokus der Ermittlungsarbeit. Beim Fahrraddiebstahl scheinen sich die enormen Anstrengungen der Polizei in den vergangenen Jahren auszuzahlen. Die Zahlen waren zuletzt leicht rückläufig - um 107 auf 2890 Fälle. Trickdiebe, die gerne vor allem ältere Bürger in deren Wohnungen heimsuchen, spielen auf den Straßen Nürnbergs fast keine Rolle. 

Aus der NZ-Serie:

Faktencheck: Ist Nürnberg wirklich so unsicher?


Daten aus Nürnberg: So kriminell sind Flüchtlinge wirklich


 

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