Neuer Investor: Quelle-Komplex wird kein Shoppingcenter

5.7.2018, 05:35 Uhr
Die Gerchgroup hat auch das frühere Quelle-Heizhaus südlich der Wandererstraße gekauft. "Die dort untergebrachten Künstler sollen die Möglichkeit erhalten, langfristige Mietverträge abzuschließen", verspricht der Vorstandsvorsitzende.

© Daniel Karmann/dpa Die Gerchgroup hat auch das frühere Quelle-Heizhaus südlich der Wandererstraße gekauft. "Die dort untergebrachten Künstler sollen die Möglichkeit erhalten, langfristige Mietverträge abzuschließen", verspricht der Vorstandsvorsitzende.

"Wir werden zeitnah die Gespräche mit der Stadt aufnehmen", sagt der Vorstandsvorsitzende der Gerchgroup, Mathias Düsterdick. Als Vorbesitzer Sonae Sierra 2015 den Quelle-Komplex 2015 gekauft hatte, "waren wir bereits mit Sonae Sierra im Gespräch über eine mögliche Entwicklung der Liegenschaft", erklärt Düsterdick. Damals habe aber das „Gesamtkonzept leider nicht gepasst". "Sonae Sierra ist auf Shoppingcenter spezialisiert und wollte ein Center, bestehend aus großen Handels- und Entertainmentflächen, realisieren, das nicht den Vorstellungen der Stadt entsprach", führt Düsterdick aus, der seine Jugend in Ziegelstein verbrachte, weshalb das Quelle-Projekt für ihn etwas Besonderes sei.

Die Gerchgroup werde Handel nur zur Nahversorgung im Erdgeschoss ansiedeln, "wir errichten kein Shoppingcenter und werden die von der Stadt für den Handel gesetzte Obergrenze von 18.000 Quadratmetern nicht überschreiten", so Düsterdick. Die Gerchgroup lege den Schwerpunkt ansonsten auf "unterschiedliche Wohnformen", darunter auch geförderter Wohnungsbau. Außerdem sollen städtische Einrichtungen in den umgebauten Komplex einziehen, darunter eine Kindertagesstätte. Hinzu kommen Büros, auch Serviceangebote wie Fitnesscenter, Arztpraxen, Gastronomie und ein Hotel sind Teil der Überlegungen. Insgesamt plane man für eine Bruttogeschossfläche von rund 170.000 Quadratmetern.

Künstler dürfen bleiben

Innenliegende Flächen sollen, soweit es der Denkmalschutz zulässt, abgebrochen werden, um "Licht- und Innenhöfe mit hohen Aufenthaltsqualitäten zu schaffen". So hatte es zuvor auch Sonae Sierra angekündigt. Die Gerchgroup hat auch das frühere Quelle-Heizhaus südlich der Wandererstraße gekauft. "Die dort untergebrachten Künstler sollen die Möglichkeit erhalten, langfristige Mietverträge abzuschließen", verspricht der Vorstandsvorsitzende. Damit bekäme das Quellkollektiv einen dauerhaften Standort.

Christoph Billwiller, Geschäftsführer von Sonae Sierra in Deutschland, kommentiert den Ausstieg aus dem Projekt folgendermaßen: "Einerseits bedauern wir, unser Konzept an diesem Standort nicht umsetzen zu können. Andererseits freuen wir uns, dass diese bedeutsame Immobilie einer neuen Nutzung zugeführt wird und vielen Nürnbergern eine neue Heimat sein wird." Der Verwaltung dankt er für die "vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren".

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