Neuer U-Bahn-Fahrplan in Nürnberg sorgt für Irritationen

Nürnberg - Seit Donnerstag hängt der neue Fahrplan für die U2 und U3 in den Glaskästen der U-Bahn-Stationen — und lässt so manchen Fahrgast irritiert zurück: Ab sofort sind die Abfahrtszeiten nur noch frühmorgens und abends ausgewiesen, ansonsten gilt ein "Intervall-Fahrplan". Die U 2 fährt beispielsweise von Montag bis Freitag zwischen fünf und 19 Uhr alle drei bis fünf Minuten. Gehört damit der gute alte Fahrplan der Vergangenheit an?

„Die Umstellung zum Intervallfahrplan für die U2 und die U3 ist schon lange geplant“, sagt Tobias Schneider, Leiter der Information und Kundenkommunikation der VAG. Damit würde man sich zum einen das rund 80-malige Austauschen in den Fahrplankästen jährlich sparen, zum anderen habe man die Möglichkeit, in Stoßzeiten schneller zu reagieren und auch mal eine (längere) Bahn dazwischenzuschieben.

Dass der Fahrgast Sorge haben könnte, nicht mehr seine tägliche 8.04-U-Bahn von Ziegelstein zum Hauptbahnhof zu erwischen, weist er von sich: „Der Fahrplan an sich bleibt ja bestehen, man findet ihn im Internet und auf den Linienfahrplänen sowie im dicken Fahrplanbuch.“ Da aber alle U 2/U 3-Bahnhöfe mit sogenannten dynamischen Zugzielanzeigern ausgestattet sind, auf denen auf die Minute genau zu lesen ist, wann die U-Bahn kommt, sei der Fahrplan im Glaskasten eigentlich nicht mehr notwendig. „Da schaut doch kaum mehr einer drauf“, so Schneider. Außerdem komme ja nahezu alle 100 Sekunden eine U-Bahn. Und in den Abendstunden stehen weiterhin feste Zeiten auf dem Plan.

In Berlin sei ein Intervallfahrplan an der Tagesordnung. „Zur Hauptverkehrszeit fahren einige Linien im Intervall“, bestätigt Markus Falkner, Pressesprecher der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Kundenbeschwerden habe es keine gegeben. Dass die VAG sich bei Verspätungen mit dem neuen Fahrplan einfacher aus der Affäre ziehen könnte, lässt Schneider nicht gelten: „Es gibt ja einen Fahrplan, auf den man sich berufen kann.“

Der VAG sei, nicht nur durch die vielen Schwierigkeiten im November, klar, dass sie in Sachen Kommunikation noch einiges aufzuholen habe. „Wir haben beispielsweise einen Twitter-Account installiert. Unter VAG_Linieninfo erfahren unsere Follower sofort von Verspätungen oder Unfällen.“ Auf der VAG-Internetseite könne man sich für ein „Linien-Abo“ anmelden und bekomme alle Störungen per E-Mail zugesandt.