Nürnberg: 158 Asylbewerber kommen in neue Unterkunft

31.8.2015, 09:15 Uhr
Die Stadt Nürnberg muss kurzfristig weitere 200 Flüchtlinge unterbringen. Daher haben Hilfsorganisationen in der Nacht zum Samstag im Süden Nürnbergs drei Turnhallen zu Notunterkünften umgebaut.

© ToMa-Fotografie Die Stadt Nürnberg muss kurzfristig weitere 200 Flüchtlinge unterbringen. Daher haben Hilfsorganisationen in der Nacht zum Samstag im Süden Nürnbergs drei Turnhallen zu Notunterkünften umgebaut.

158 Flüchtlinge sollen in die Notunterkunft im Süden Nürnbergs kommen. Sie stammen hauptsächlich aus dem Irak und Syrien, sagt der Flüchtlingsbeauftragte der Stadt, Christian Mätzler.

Er ärgert sich derweil über die Informationspolitik der Regierung von Mittelfranken. Sie schicke die Flüchtlinge immer zum Rathaus. Die Stadt müsse dann den Transport in die Unterkünfte bezahlen. Mätzler hat nachgehakt, die Regierung gelobt Besserung.

Am Freitagabend gegen 18.30 Uhr ging bei den Hilfsorganisationen von Bayerischem Roten Kreuz (BRK), Arbeiter Samariter Bund (ASB), dem Malteser Hilfsdienst, den Johannitern und der Deutschen Lebens Rettungsgesellschaft (DLRG) der Alarm nach dem städtischen Flüchtlingsnotplan ein. Sie sollten kurzfristig eine Unterkunft für 200 Flüchtlinge schaffen. Die Asylbewerber wurden der Stadt von der Regierung von Mittelfranken zugewiesen.

Rund 100 Helfer trafen gegen 19 Uhr auf einem Sportgelände im Süden Nürnbergs ein. Drei kleinere Turnhallen und Nebenräume mussten für die Ankunft von 200 Flüchtlingen vorbereitet werden. Die Mitarbeiter der Organisationen räumten die Hallen frei, die teilweise (Judohalle) noch mit Sportmatten belegt waren. Sie stellten Feldbetten, teils als Doppelstockbetten, auf und verteilten Decken. Auch die Umkleiden wurden hergerichtet. Gegen 22 Uhr waren die Hallen fertig ausgestattet.

Der Leiter des Sozialamts, Dieter Maly, hatte bereits am Freitag erklärt, dass die Stadt ihre letzte Unterbringungs-Reserve in der Tillystraße belegt habe. Zugleich kündigte er an, dass 200 weitere Flüchtlinge in den nächsten Tagen erwartet werden. Das werden die Asylbewerber sein, die nun auf dem Sportareal untergebracht werden sollen.

Zuletzt hatte die Stadt pro Woche etwa 150 Flüchtlinge zugewiesen bekommen. Bis Ende des Jahres rechnet Maly noch mit mindestens 1700 Asylbewerbern bis Ende des Jahres. Daher schließt der Chef des Sozialamts auch nicht aus, dass weitere Turnhallen belegt werden müssen.

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