ÖDP: Volksbad als Notschlafplatz für Obdachlose

29.12.2013, 18:37 Uhr
ÖDP: Volksbad als Notschlafplatz für Obdachlose

© Günter Distler

Einst tranken im Tucherbräu Besucher der Oper ihren letzten Absacker. Nun stehen dort Liegen, Matratzen, provisorisch nebeneinander aufgestellt. Gerade im Winter suchen Hunderte Menschen ohne festen Wohnsitz einen Notschlafplatz, die drei bestehenden Lokalitäten in Nürnberg sind maßlos überfüllt. Seit knapp einer Woche dient das ehemalige Gasthaus als Notschlafstelle, als vierter Anlaufplatz für Obdachlose in der Stadt.

Noch lange nicht genug, sagt Thomas Schrollinger, Stadtrat für die ÖDP: "Die Überlastung der Notschlafstellen in Nürnberg ist nach wie vor alarmierend." Eine mögliche neue Lokalität für weitere Schlafplätze: das Nürnberger Volksbad. "Wenn eine städtische Immobilie wie das Volksbad seit Jahren leer steht, sollte der Raum zumindest so lange für Bedürftige geöffnet werden, bis ein neues Nutzungskonzept in Sicht ist", sagt Schrollinger.

Das Tucherbräu ist ein ideales Beispiel für mögliche Zwischennutzung, bietet derzeit 20 Schlafplätze pro Nacht. Ein "niedriger, fünfstelliger Betrag" musste investiert werden, um das ehemalige Gasthaus als Notschlafplatz bewohnbar zu machen, sagt Dieter Maly, Leiter des Nürnberger Sozialamtes. Ab Sommer 2014 soll das Gebäude wieder ausgeschrieben und als Gaststätte genutzt werden.

11 Kommentare