"Pure Lust an Randale": Nürnberger Hooligan verurteilt

23.10.2015, 18:29 Uhr

Erst am Montag war einer der Randalierer nach dem 3:2-Sieg des 1. FC Nürnberg gegen Kaiserslautern verurteilt worden. Jetzt musste schon wieder ein Hooligan auf der Anklagebank Platz nehmen: Mike A. (Name geändert), Student, 23 Jahre alt, Discoschläger, Arztsohn.

„Machen wir es kurz, ich kann es nicht leugnen“, sagt der junge Mann, „ich bereue es zutiefst“. Er wusste, dass er im Falle eines Geständnisses mit einer Bewährungsstrafe davonkommen wird. Bei den Randalen im Stadion war er an vorderster Front mit dabei. Bei Videoaufnahmen, die im Stadion aufgezeichnet wurden, ist er deutlich als einer der Provokateure auszumachen. Als eine Horde von Hooligans dann ein Getränkedepot plünderte und all das, was sie fand, gegen eine Polizeikette feuerte, schleuderte Mike A. einen Getränkekasten, warf Flaschen und trat eine Mülltonne um.

Lieber Geldstrafe als Arbeitsstunden

Es ist nicht das erste Mal, dass der junge Man mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Wegen einer Discoschlägerei kassierte er im März neun Monate auf Bewährung und Arbeitsstunden. Zwanzig davon hat er schon abgeleistet – und ist alles andere als glücklich darüber. Er studiert Gesundheitsmanagement, steht kurz vor seinem Abschluss und müsste doch eigentlich seine Bachelor-Arbeit schreiben. „Für meine Uni ist das gerade tödlich“, jammert er. Viel lieber würde der Arztsohn eine Geldauflage bezahlen, als weiter Arbeitsstunden ableisten zu müssen.

Das Urteil, das wegen der Discoschlägerei gegen ihn verhängt wurde, hat Amtsrichter Siegfried Spliesgart nun in das neue Urteil einbezogen. Das Ergebnis: ein Jahr und fünf Monate auf Bewährung. Außerdem muss Mike A. 1000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung bezahlen, 40 Arbeitsstunden ableisten und darf den Club in den kommenden drei Jahren nur noch vom Sofa aus verfolgen. „Es ging um die pure Lust an der Randale“, so Spliesgart.