Steinmeier besuchte Martha-Kirche in Nürnberg

2.2.2015, 16:38 Uhr
Steinmeier besuchte Martha-Kirche in Nürnberg

© Horst Linke

Nach dem Rundgang durch das schwer beschädigte Gotteshaus hielt Steinmeier noch einen Vortrag über "Reformation und Politik" in der gegenüber liegenden Kirche St. Klara. Der Sozialdemokrat ist selbst aktiver, refomierter Christ. "Ich bin gerne hier nach Nürnberg gekommen, um mit meinem Vortrag den Wiederaufbau von St. Martha zu unterstützen", sagte Steinmeier.

Bei seinem Vortrag ging Steinmeier auch auf aktuelle politische Krisen ein. Im Ausland werde er derzeit mit Blick auf die Demonstrationen in Dresden häufiger gefragt: "Was ist bei Euch los? Gibt es einen neuen Fremdenhass? Eine Islamfeindlichkeit?" Dann antworte er als Außenminister: "Schaut nicht auf Pegida. Deutschland ist ein Land, das Anteil nimmt und das bei Krisen nicht wegschaut. Es ist gut, dass sich so viele Menschen wie zum Beispiel in Nürnberg um die Flüchtlinge kümmern. Wir alle sind gefordert, uns einzusetzen."

In St. Klara feiert auch Nürnbergs reformierte Gemeinde Gottesdienst, bis St. Martha wieder komplett renoviert ist. Doch das kann sich noch hinziehen. Ende März soll der passende Entwurf für den Wiederaufbau aus einem Architekten-Wettbewerb mit sieben Teilnehmern bestimmt werden.

Die Versicherung kommt für den Millionenschaden auf, allerdings nicht für alle Kosten. Einen Teil muss die Gemeinde selbst tragen. Doch sie hat auch umfassende Unterstützung aus der Bevölkerung erhalten: Bislang sind über 200.000 Euro an Spenden eingegangen.

Den Besuch von Außenminister Steinmeier hatte sein Nürnberger Parteifreund Bundestagsabgeordneter Martin Burkert eingefädelt.

2 Kommentare