Unfallstelle Marientunnel: Kaum Veränderungen in Sicht

Nürnberg - Die Stadtverwaltung hat den tödlichen Fahrradunfall südlich des Marientunnels Ende April analysiert und nach Möglichkeiten gesucht, die Situation für Fahrradfahrer dort zu entschärfen. Kurzfristig kann jedoch nur an kleinen Stellschrauben gedreht werden. Vorerst müssen die Radfahrer die langwierige Überquerung der Kreuzung Richtung Regensburger Straße über die Fußgängerampel in Kauf nehmen.

"Der traurige Unfall war eine Verkettung vieler unglücklicher Umstände", resümiert Verkehrsplanungschef Frank Jülich nach der Analyse des Unfallberichts. So bedauerlich der tödliche Unfall des 21-jährigen Radfahrers sei, könne er an der Situation vor Ort zunächst nicht viel ändern. "Ein Radweg ist bereits vorhanden und eine Linksabbiegespur für Radler nicht umsetzbar."

Mit rot markierten Radwegen, die sowohl über die Köhn- als auch über die Scheurlstraße vom Servicebetrieb öffentlicher Raum (Sör) angelegt werden sollen, will Jülich kurzfristig reagieren. "Autofahrer werden auf die Radfahrer aufmerksam gemacht. Und die Radfahrer werden damit auf das indirekte Linksabbiegen über die bestehenden Fußgängerampeln hingewiesen."

Eine verbesserte Ampelschaltung, die die langwierige Überquerung der Kreuzung abkürzen soll, ist erst in den kommenden zwei bis drei Jahren vorgesehen. Die beschleunigte Ampelschaltung für Radfahrer und Fußgänger wird laut Jülich im Zuge der Sanierung der Scheurlstraße geschehen. "Der Weg über die Fußgängerampel ist nicht unbedingt der komfortabelste Weg für die, die es eilig haben", räumte Jülich bereits zu Beginn der Woche ein.

Wann der Ausbau des Radwegs nördlich des Marientunnels in Angriff genommen wird, ließ Jülich noch offen. "Diese Maßnahme wird umgesetzt, wenn die Flächen zwischen Marientunnel und Bestellbau der Technischen Hochschule entlang der Bahnhofstraße bebaut werden." Bauherr ist die Immobiliengesellschaft Aurelis. Diese muss sich finanziell an den Ausbaukosten beteiligen.