Vereiste Autoscheiben: Wer nicht kratzt, muss bezahlen

Nürnberg - Bei winterlichen Straßenverhältnissen ist vorsichtiges Fahren gleich noch wichtiger als sonst. Dazu gehört auch, dass man sein Auto winterfest machen muss, bevor man auf das Gaspedal tritt. Kümmert man sich nicht darum, kann das schnell teuer werden.

Seit Dezember 2010 schreibt die Straßenverkehrsordnung bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte Winterreifen vor. Bei derartigen Witterungsverhältnissen darf mit einem Kraftfahrzeug ohne Winterreifen nicht im öffentlichen Straßenverkehr gefahren werden. Tut man das doch und wird dabei erwischt, kostet das 60 Euro. Behindert man mit Sommerreifen den Verkehr, werden 80 Euro fällig, gefährdet man auch noch andere, so kostet das 100 Euro. Noch teurer wird es, wenn man mit Sommerreifen bei winterlichen Straßenverhältnissen einen Unfall baut. Dann kommt zu 120 Euro Strafe auch noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

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5.1.2017, 06:00 Uhr

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Die Reifen sind jedoch nicht alles, worauf es im Winter zu achten gilt. Auch die Sicht darf nicht behindert werden. Wer auf der Frontscheibe nur ein Guckloch freikratzt, muss mit zehn Euro Verwarnungsgeld rechnen. Schnee und Eis auf dem Auto schlagen mit 25 Euro zu Buche. Polizeisprecherin Elke Schönwald weist zudem darauf hin, dass Eis und Schnee auf dem Auto auch zu einem Straftatbestand werden können.

Wenn sich Eisplatten vom Autodach lösen und andere Verkehrsteilnehmer, etwa Fußgänger, dadurch gefährdet werden, dann kann das ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und damit strafbar sein.

Aber auch, wenn noch nichts passiert ist: "Die Polizei ahndet sicherlich festgestellte Verstöße", sagt Schönwald. Die Polizeisprecherin betont, dass derartige Verstöße sich auch bei einem Zivilverfahren nachteilig auswirken können.

Allgemein rät die Polizei, die Frontscheibe von im Freien geparkten Autos am besten abzudecken und vor Fahrtantritt alle Scheiben von Schnee und Eis zu befreien. Insbesondere im Stadtverkehr ist eine Rundumsicht zum rechtzeitigen Erkennen von Fußgängern und Radfahrern wichtig. Im Winter sollte man zudem immer mit Licht fahren und die Beleuchtung häufiger überprüfen.