Ab 13. Dezember: Neues Fahrplankonzept der Stadtbuslinien

9.12.2015, 08:22 Uhr
Ab 13. Dezember: Neues Fahrplankonzept der Stadtbuslinien

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Dann tritt mit dem bundesweiten Fahrplanwechsel auch das neue Schwabacher Konzept in Kraft.

Für ihre Fahrgäste — und solche, die es werden wollen — hat die Schwabacher Stadtverkehr GmbH ein kleines Weihnachtsgeschenk: Am 23. und 24. Dezember sind alle Fahrten kostenlos. „So kann sich jeder einen Eindruck vom neuen Fahrplan machen“, sagt Winfried Klinger, der Geschäftsführer der Stadtverkehr GmbH.

Schon im Vorfeld wurde eine noch nicht dagewesene Informationskampagne gestartet. Die Stadtverkehr GmbH hat eine Broschüre mit dem Titel „Schwabacher Fahrgast-Info“ an alle Haushalte verschickt. Sie enthält die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen Konzept.

„Der Informationsbedarf ist sehr groß“, erklärt Tobias Mayr, der Leiter des Schwabacher Stadtverkehrs. Deshalb sind alle wesentlichen Neuerungen auch in einer eigenen Internetseite zusammengefasst: www.schwabach-mobil.de.

„Kein Kahlschlag“

Auslöser des neuen Konzepts war der Sparzwang. Das jährliche Defizit sollte sich um 300 000 Euro verringern. Das nach langen Diskussionen beschlossene Konzept sieht nun 220 000 Euro Einsparungen vor.

Dennoch bezuschusst die Stadt den ÖPNV noch immer mit einer stattlichen Summe: Rund 1,6 Millionen Euro pro Jahr wird der Fehlbetrag der Stadtverkehr GmbH betragen, den es auszugleichen gilt.

„Hinzu kommen rund 380 000 Euro für die VAG-Linie 61 und den Nightliner“, erklärt Knut Engelbrecht, der auch für den Stadtverkehr zuständige Stadtrechtsrat. „Das sind also insgesamt über zwei Millionen Euro, die sich die Stadt die Busse kosten lässt. Von Kahlschlag kann da keine Rede sein.“

„Aber weil die Diskussion mit dem Sparziel begonnen hat, hatten wir von Anfang an ein kommunikatives Problem“, sagt Winfried Klinger. „Und dabei wird das Positive leider noch nicht so wahrgenommen.“ „Es gibt einige Streichungen, das wird auch manche treffen“, räumt Knut Engelbrecht ein. „Aber es gibt auch echte Verbesserungen. Unterm Strich ist das ein wirklich guter Kompromiss.“

Kritikpunkte

Dietersdorf: Die Linie 672 wird gestrichen. Grund: die geringen Fahrgastzahlen. Für die Schulkinder aber fährt weiterhin ein Bus. Zudem gibt es einen „Rufbus“. Das ist ein Taxi, das man eine Stunde vor der Fahrt bestellen muss und so viel kostet wie eine Busfahrt. Angefahren wird aber nicht mehr der Katzwanger S-Bahnhof, sondern nur noch Wolkersdorf-Mitte, wo man umsteigen muss.

Plöckendorf: Die Linie 661 fährt von der Innenstadt weiter nach Rednitzhembach, aber nicht mehr bis Plöckendorf, sondern nur noch bis Igelsdorf. Die Gemeinde Rednitzhembach sorgt mit einem Rufbus für Ersatz (wir berichteten).

Schaftnach: Die Linie 663 endet künftig in Penzendorf. Unter der Nummer 665 wird es aber Busse für die Schulkinder geben. Eltern kritisieren, dass Kinder, die in der Helmschule nach der vierten Stunde aus haben, lange warten müssen. „Bis zu 50 Minuten“, räumt Engelbrecht ein. „Aber ein zusätzlicher Bus würde pro Jahr rund 80 000 Euro kosten. Und leider haben den bisher nur ein oder zwei Schüler genutzt.“ Zudem weisen Eltern darauf hin, dass die Helmschule an allen letzten Schultagen vor Ferien nach der vierten Stunde ende. „Da werden wir versuchen, Extra-Busse fahren zu lassen“, so Mayr.

Schwabachs Südwesten: Die VAG-Linie 61, die aus Nbg.-Röthenbach kommt, fährt an der Post-Kreuzung künftig zum Bahnhof und nicht mehr zur Nördlinger Straße. Deshalb fühlen sich manche Bürger im Schwabacher Südwesten „abgehängt“. Zudem fragten sich manche Schüler, die mit diesem Bus kommen, ob sie künftig zum Schulzentrum Mitte laufen müssen. „Für Schüler ändert sich nichts, weil zu deren Pendelzeiten Busse weiterhin zur Nördlinger Straße fahren“, versichert Mayr. „Die neue Linienführung verbindet den Schwabacher Norden nun direkt mit dem Bahnhof. Das ist eine große Verbesserung.“

Der Schwabacher Südwesten werde auch nicht abgeschnitten, sondern mit den Linien 662, 663 und 664 bedient. „Dort haben wir sogar neue Haltestellen in der Schützenstraße, der Steinmarckstraße und der Friedrich-Ebert-Straße.“

Engelbrecht, Klinger und Mayr betonen, dass das neue Konzept eben keine reine Streichliste darstelle. „Die größten Einsparungen ergeben sich aus einer klügeren Linienführung“, erläutert Klinger. „Effektivität“ heißt das Zauberwort. Das spare Geld und verbessere den Service.

Verbesserungen

S-Bahn-Anschluss: „Dass Fahrgäste, die von der S-Bahn aussteigen, einem Bus hinterher rennen müssen, soll nicht mehr vorkommen“, sagt Klinger. „Busse werden nicht mehr parallel wegfahren. Statt dessen startet ein Bus vom Bahnhof im Durchschnitt alle sieben Minuten. Die Wartezeiten werden also geringer, der Anschluss verlässlicher.“ Zudem wird es übersichtlicher: Alle Stadtbusse starten vom Busbahnsteig 1, die VAG-Busse von Bahnsteig 3, die Regionalbusse von den Bahnsteigen 4 und 5.

Elf neue Haltestellen: Neu angefahren werden künftig etwa die Wohngebiete Wildbirnenweg und „Feng Shui“ im Bereich Albrecht-Dürer-Straße. Eine wichtige Verbesserungen für Kunden ist zudem, dass auch die Stadtbuslinien künftig direkt vor dem Huma-Einkaufszentrum halten. Die Fährgäste müssen also nicht mehr von der Straße Am Falbenholz über den großen Parkplatz laufen.

Lebensmittelmärkte angebunden: Einkaufen per Bus wird aber überall komfortabler. Alle Märkte werden im 30-Minuten-Takt angefahren.

Mehr Fahrten am Wochenende: Die Linien 661-665 werden abends und an Wochenenden durch die Ringlinien 668 und 669 ersetzt. „Die fahren im Stundentakt am Samstag zwischen 5 und 21 Uhr sowie am Sonntag zwischen 10 und 21 Uhr. Zudem ist der Nightliner (VAG Linie 61) am Wochenende zwischen 0 und 5 Uhr stündlich unterwegs.

Bessere Anbindungen: Die Linien 667 und 668 werden aufgelöst und durch die Linie 661, 662 und 664 ersetzt. Die sind so getaktet, dass es eine Reihe besserer Anbindungen gibt, zum Beispiel des Stadtkrankenhauses, des O’Brien-Parks und des Gewerbeparks West. Und nach Limbach/Waldsiedlung gibt es künftig einen Stundentakt.

 

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