Beate Adolphi will Büchenbacher Bürgermeisterin werden

28.1.2014, 10:00 Uhr
Beate Adolphi will Büchenbacher Bürgermeisterin werden

© Götz

Sie stammt aus einem anderen Bundesland, spielt ein Blasinstrument, ist Langläuferin — und das Überraschendste: Sie ist auch kein Parteimitglied.

Schnell so richtig mit dabei

Als Beate und Gunnar Adolphi vor 25 Jahren aus dem hessisch-niedersächsichen Grenzgebiet nach Mittelfranken zogen, fiel die Wahl sehr bewusst auf Götzenreuth: „Uns war wichtig, in einer richtigen Dorfgemeinschaft zu leben.“ Wie das zu verstehen war, erfuhren die neuen Nachbarn recht schnell. Aus einem Straßenfest entstand bald eine amtliche Dorfgemeinschaft, die jetzt die Kirchweih organisiert, bei der Beate Adolphi, seit sie 50 wurde, vergebens versucht, den Job als Bedienung loszuwerden.

Ähnliches erlebte die Kirchengemeinde in Kammerstein, wo die Hessin mit offenen Armen als Organistin aufgenommen wurde und nebenbei als Gründungsmitglied der Blasmusik aktiv wurde, schließlich spielt sie auch Posaune.

Gatte liebt Challenge

Integrationstechnisch wird sie von ihrem Mann, den sie schon während der Schulzeit kennengelernt hat, übertroffen. Ihn hat der Rother Vampir gebissen, er ist begeisterter Rennradfahrer und nicht nur ein ausgesprochener Challenge-Fan, wie zahlreiche Aufkleber vom Gartentor bis zur Haustür verraten, sondern auch Teilnehmer – erst recht, seit sein Arbeitgeber Datev Hauptsponsor ist.

Als Radler trug er 2013 zum 113. Platz des „Triteams Cloud“ in der Staffelwertung der Männer bei. Mit Langlauf und Nordic Walking als sportliche Betätigung ist Frau Beate weniger wettkampforientiert.

Regelmäßig sind die Adolphis während des Challenge Gastgeber für Sportler aus aller Welt, im vorigen Jahr war zur Abwechslung ein Reporter-Team aus England zu Gast.

Solche Begegnungen kompensieren ein wenig, dass die ausgedehnten Fernreisen mit Schwerpunkt Afrika nach der Geburt der Söhne Florian und Christoph hintanstehen mussten. Mittlerweile studieren die beiden in Erlangen Jura beziehungsweise in Magdeburg internationales Management.

Gut gerüstet

Familie – Musik – Sport, das könnte reichen, aber Beate Adolphi ist auch Schöffin, nach einem Dutzend Jahre am Amtsgericht seit Januar am Landgericht. Beruflich bewegt sich die Diplom-Verwaltungswirtin bei der AOK auch oft genug in einem Spannungsfeld. Nachdem sie zwölf Jahre lang in der Widerspruchsstelle der Krankenkasse einen Dienst versah, um den sie keiner beneidete, ist sie jetzt seit sechs Jahren landesweit als Leiterin verschiedener Teams der Innenrevision unterwegs.

Einen Sprung ins Rathaus würde sie also nicht unbedarft vollziehen, da ist sie sich sicher: „Verwaltung ist mein täglich Brot. Ich kenne Strukturen aller Größen und arbeite an ihrer Optimierung.“

Aus der Tätigkeit bei der AOK entwickelte sich das Steckenpferd Senioren-Politik, doch für den parteipolitischen Part in der Familie sind bislang ausschließlich die Männer zuständig. Gunnar und Florian Adolphi sind in CSU und JU aktiv, vom Sohn, der selbst auf Rang acht der Büchenbacher CSU-Gemeinderatsliste steht, kam der Anstoß zur Kandidatur. Nach ausgiebiger Beratung wagte sie den Schritt, der ihrem Leben eine völlig neue Richtung geben könnte. Sie blieb damit ihrem Motto treu: „Nur wer sich bewegt, kann etwas bewegen.“

Ob Beate Adolphi auch Parteimitglied wird, steht noch nicht fest. Sie verteilt vorerst Sympathiepunkte: „Was die Frauen-Union macht, gefällt mir.“

Verwandte Themen


Keine Kommentare